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grundlagen:passivhaeuser_in_verschiedenen_klimazonen:passivhaeuser_in_neuseeland:das_passivhaus_in_neuseeland:sommerlicher_komfort [2013/06/05 16:15] anna.czerwinska_passiv.degrundlagen:passivhaeuser_in_verschiedenen_klimazonen:passivhaeuser_in_neuseeland:das_passivhaus_in_neuseeland:sommerlicher_komfort [2018/11/01 11:00] (aktuell) cblagojevic
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 ====== Das Passivhaus in Neuseeland - Sommerlicher Komfort ====== ====== Das Passivhaus in Neuseeland - Sommerlicher Komfort ======
-Bedingt durch die recht milden Temperaturen in Neuseeland, auch im Sommer, kann in den Referenz-Passivhäusern an allen drei Standorten, unter den angesetzten Rand¬bedingungen, auch ohne aktive Kühlung ein behagliches Raumklima erreicht werden. Anstelle eines Kühlenergiebedarfs wurde deswegen ausschließlich die Übertemperaturhäufigkeit als Indikator des sommerlichen Komforts berechnet. In Abbildung 16 bis Abbildung 18 sind die operativen Temperaturverläufe in den Wohnräumen der Referenzgebäude während der jeweils wärmsten Periode im Jahr für alle drei Standorte aufgezeichnet, der Grenzwert von 25 °C wird an keinem der drei Standorte überschritten, die Spitzentemperaturen liegen bei knapp unter 25 °C in Auckland und ca. 24 °C in Wellington und Christchurch. +Bedingt durch die recht milden Temperaturen in Neuseeland, auch im Sommer, kann in den Referenz-Passivhäusern an allen drei Standorten, unter den angesetzten Randbedingungen, auch ohne aktive Kühlung ein behagliches Raumklima erreicht werden. Anstelle eines Kühlenergiebedarfs wurde deswegen ausschließlich die Übertemperaturhäufigkeit als Indikator des sommerlichen Komforts berechnet. In Abbildung 16 bis Abbildung 18 sind die operativen Temperaturverläufe in den Wohnräumen der Referenzgebäude während der jeweils wärmsten Periode im Jahr für alle drei Standorte aufgezeichnet, der Grenzwert von 25 °C wird an keinem der drei Standorte überschritten, die Spitzentemperaturen liegen bei knapp unter 25 °C in Auckland und ca. 24 °C in Wellington und Christchurch. 
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 Bei einer ungünstigen Orientierung, großen Fensterflächen oder einer unverschatteten Lage kann das hohe solare Angebot des neuseeländischen Klimas im Sommer vergleichsweise leicht zu unbehaglich hohen Raumtemperaturen führen. In diesem Kapitel wird die Auswirkung einer feststehenden Verschattung zur Kontrolle der solaren Lasten beschrieben. Zur Untersuchung wurden im Modell Verschattungsfaktoren von 0 bis 10 angesetzt, die einen inkrementellen Anstieg der Breite des Dachüberstandes und der Horizontverschattung darstellen. Ein Verschattungsfaktor von 0 repräsentiert somit eine vergleichbar unverschattete Lage, während 10 ein z.B. innerstädtisches, stark selbstverschattendes Gebäude wiederspiegelt.  Bei einer ungünstigen Orientierung, großen Fensterflächen oder einer unverschatteten Lage kann das hohe solare Angebot des neuseeländischen Klimas im Sommer vergleichsweise leicht zu unbehaglich hohen Raumtemperaturen führen. In diesem Kapitel wird die Auswirkung einer feststehenden Verschattung zur Kontrolle der solaren Lasten beschrieben. Zur Untersuchung wurden im Modell Verschattungsfaktoren von 0 bis 10 angesetzt, die einen inkrementellen Anstieg der Breite des Dachüberstandes und der Horizontverschattung darstellen. Ein Verschattungsfaktor von 0 repräsentiert somit eine vergleichbar unverschattete Lage, während 10 ein z.B. innerstädtisches, stark selbstverschattendes Gebäude wiederspiegelt. 
  
-In Abbildung 19 und Abbildung 20 sind die Auswirkungen der verschiedenen Verschattungsstufen auf den Heizwärmebedarf, sowie die Heizleistung der Referenz¬gebäude dargestellt. Diesen Ergebnissen zufolge ist eine Verschattung an allen Standorten unter den angesetzten Randbedingungen unvorteilhaft; beide untersuchten Größen steigen durch die Einschränkung der solaren Gewinne deutlich an.+In Abbildung 19 und Abbildung 20 sind die Auswirkungen der verschiedenen Verschattungsstufen auf den Heizwärmebedarf, sowie die Heizleistung der Referenzgebäude dargestellt. Diesen Ergebnissen zufolge ist eine Verschattung an allen Standorten unter den angesetzten Randbedingungen unvorteilhaft; beide untersuchten Größen steigen durch die Einschränkung der solaren Gewinne deutlich an.
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-Die beispielhaften Temperaturverläufe mit und ohne feststehende Verschattung für Auckland in Abbildung 21 zeigen, dass in diesem Fall selbst ganz ohne Ver¬schattungs¬elemente ein hoher Komfort ohne inakzeptable Über¬temperatur¬häufigkeit erreicht werden kann. Ein starker Anstieg des Heizwärmebedarfs und der Heizleistung sind ab einem Verschattungsfaktor von 2 erkennbar, was einem Dachüberstand von 40 cm entspricht. Bei einer Nord-Süd-Orientierung können schmale Überstände wirksam eingesetzt werden, da sie die solaren Lasten der hoch stehenden Sonne im Sommer blockieren, aber die solaren Gewinne der niedriger stehenden Sonne im Winter kaum beeinflussen. Bei einer Ost-West-Orientierung hätte die gleiche Verschattungs¬situation eine andere, schwächere Auswirkung. Dieser Effekt verdeutlicht, dass Rand¬bedingungen wie z.B. die Orientierung des Gebäudes bei der Planung eine sehr wichtige Rolle spielen (vgl. Kapitel 4.5). +Die beispielhaften Temperaturverläufe mit und ohne feststehende Verschattung für Auckland in Abbildung 21 zeigen, dass in diesem Fall selbst ganz ohne Verschattungselemente ein hoher Komfort ohne inakzeptable Übertemperaturhäufigkeit erreicht werden kann. Ein starker Anstieg des Heizwärmebedarfs und der Heizleistung sind ab einem Verschattungsfaktor von 2 erkennbar, was einem Dachüberstand von 40 cm entspricht. Bei einer Nord-Süd-Orientierung können schmale Überstände wirksam eingesetzt werden, da sie die solaren Lasten der hoch stehenden Sonne im Sommer blockieren, aber die solaren Gewinne der niedriger stehenden Sonne im Winter kaum beeinflussen. Bei einer Ost-West-Orientierung hätte die gleiche Verschattungssituation eine andere, schwächere Auswirkung. Dieser Effekt verdeutlicht, dass Randbedingungen wie z.B. die Orientierung des Gebäudes bei der Planung eine sehr wichtige Rolle spielen (vgl. Kapitel 4.5). 
  
 Für die Referenzgebäude wurde angesichts der hier aufgeführten Ergebnisse ein Verschattungsfaktor von 2 gewählt. Für die Referenzgebäude wurde angesichts der hier aufgeführten Ergebnisse ein Verschattungsfaktor von 2 gewählt.
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