planung:haustechnik:heizung_und_warmwasserbereitung:waermebereitstellung:waermepumpe:systematische_analyse_von_schallentstehung_ausbreitung_und_schallschutz_bei_waermepumpen:analyse_der_schallwege

Analyse der Schallwege

Neben den im vorangegangenen Abschnitt auf die eigentliche Wärmepumpe bezogenen Maßnahmen (seitens der Hersteller) sollen nun die sekundären Schallschutzmaßnahmen untersucht werden. Hierfür ist es hilfreich, die Schallwege zu analysieren, welche von der Quelle über das Kanalnetz sowie das Bauwerk in die einzelnen Räume führen.

Die Übertragungswege können, wie bereits im Beitrag zu den Grundlagen erläutert, in Luft- bzw. Körperschallübertragung gegliedert werden. In Abbildung 1 zeigt die Prinzipdarstellung, dass sich der Körperschall des Kompressors sowohl über das Gerätegehäuse als auch über die Kältemittelleitungen überträgt. Von dort aus wird er in die Gebäudestruktur eingeleitet oder pflanzt sich über Luftschall fort. Der Körperschall des Ventilators wird über die Ventilatorschaufeln als Luftschall in die Kanäle eingetragen und gelangt von dort entweder direkt oder indirekt zum Ohr.

analyse_der_schallwege_fig_1.jpg
Abbildung 1: Anregungsquellen (Kompressor und Ventilator)
sowie Übertragungsquellen.
1: Luftschallabstrahlung des Ventilators (Strömungsgeräusche),
2: Körperschall des Kompressors,
3: Körperschallübertragung,
4: Abstrahlung von Körperschall/Luftschall im Kanal,
5: Ausbreitung von Luftschall zum Ohr,
6: Körperschallübertragung in die Gebäudestruktur
(Quelle: [Graf 2002] )


Gegenüber dieser auf die eigentliche Wärmepumpe bezogenen Darstellung werden in der nachfolgenden Grafik zusätzlich die Übertragungswege durch eine mögliche bauseitige Einhausung des Kompaktgerätes aufgezeigt.

analyse_der_schallwege_fig_2.jpg
Abbildung 2: Mögliche Übertragungspfade vom Kompaktgerät
in den Aufstellraum und in die umgebenden Räume


Die Schallwege über Körperschall (Fundamentierung) sowie Luftschall über die Kapselung wurden bereits angesprochen. Betrachten wir nun den Schallweg über das Kanalsystem.

Zunächst ist hier die Körperschallanregung des Kanalnetzes vom Gerätestutzen zu erwähnen. Diese kann durch eine elastische Ankoppelung (z. B. Segeltuchstutzen) vermieden werden.

analyse_der_schallwege_fig_3.jpg
Abbildung 3: Körperschallentkopplung des Kanalnetzes mittels
Segeltuchstutzen


Trotz dieser Körperschallentkopplung wird das nachfolgende Kanalnetz eine Schallabstrahlung aufweisen. Dies erfolgt aber durch die Luftschallanregung aus dem Kanalnetz. Es ist daher vorteilhaft, die Schalldämpfer möglichst nahe am Gerät zu platzieren, um die nachfolgenden Kanalstrecken möglichst wenig mit Luftschallanregung zu beaufschlagen.

Die Befestigung der Kanäle über Rohrschellen sollte ebenfalls körperschallentkoppelt (Gummieinlagen in den Schellen sowie Schalldämmelemente an den Befestigungsdübeln) erfolgen.

analyse_der_schallwege_fig_4.jpg
Abbildung 4: Körperschallentkoppelung der Kanalschellen
(Quelle: Sikla, Fischerwerke)


Siehe auch

Literatur

[Graf 2002] H.R. Graf: Zogg-M Lärmreduktion bei Luft/Wasser-Wärmepumpenanlagen, Grundlagen und Maßnahmen, Abschlussbericht zum Forschungsprogramm Umgebungs- u. Abwärme, Wärme-Kraft-Kopplung (UAW), i.A. Bundesamt für Energie, CH, 2002.

planung/haustechnik/heizung_und_warmwasserbereitung/waermebereitstellung/waermepumpe/systematische_analyse_von_schallentstehung_ausbreitung_und_schallschutz_bei_waermepumpen/analyse_der_schallwege.txt · Zuletzt geändert: 2011/02/11 02:49 von beatrice