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Zertifizierte Passivhaus-Komponenten

Schnelllink: →Zertifizierung von Passivhaus-Komponenten

Der Passivhaus-Standard zeichnet sich durch eine sehr hohe Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Neubauten aus. Diese Einsparung wird nicht durch „sparsames Verhalten“, sondern durch effiziente Gebäude und haustechnische Anlagen erreicht. Neben einer sorgfältigen Detailplanung setzt dies die Verwendung besonders energieeffizienter Komponenten voraus – in der Regel sind diese Komponenten etwa zwei- bis viermal so effizient wie die entsprechenden gemeinhin üblichen Produkte. Diese hohe Energieeffizienz ist entscheidend für das Erreichen des Passivhaus-Standards. Für den Anwender ist es nicht einfach, die relevanten Kennwerte der betroffenen Produkte zweifelsfrei und vor allem bzgl. deren Dauerhaftigkeit festzustellen. Entsprechende Erfahrungen bei den ersten Passivhaus-Projekten haben das Passivhaus Institut dazu gebracht, praxisnahe, leicht zu überprüfende und eindeutig feststellbare Kriterien zu formulieren, welche von Passivhaus geeigneten Produkten erfüllt werden sollten. Diese Kriterien beziehen sich allein auf zwei Bereiche:

  • Die Wohngesundheit und den Komfort („Komfortkriterien“) sowie
  • die energetische Bilanz im praktischen Einsatz („Energiekriterien“)

Das PHI hat sich jeweils zum Ziel gesetzt, das Niveau der Anforderungen an physikalisch oder physiologisch objektiv feststellbaren Anforderungen zu orientieren (z.B. max. Strahlungstemperaturdifferenz von 5 K zwischen Halbräumen, abgeleitet aus ISO 7730). Wo dies allein zur Formulierung nicht ausreicht, wurden Effizienzklassen eingeführt (wie z.B. bei Passivhaus-Fenstern).

Wenn möglich, gibt es eine klima-unabhängige Formulierung der Kriterien. Diese ist jedoch meist weniger anschaulich für den Anwender – daher werden auch auf definierte Klimazonen anzuwendende Kriterien angegeben.

Alle Kriterien lassen sich durch messbare Größen angegeben und durch Messungen mit eingeführten Methoden überprüfen. Im Zertifikat angegeben werden die für die energetische Bilanzierung sowie evtl. Komfortberechnungen relevanten Kennwerte des jeweiligen Produktes (so, wie sie für eine energetische Bilanzierung z.B. mit dem Tool PHPP gebraucht werden).

Die Kennwerte werden so definiert, dass ihre Werte tatsächlich charakteristisch sind für das Verhalten der Komponente in einem praktisch gebauten Passivhaus (z.B. Bezug auf die Gebäudehülle bei der Bilanzgrenze von Lüftungssystemen).

Die Kennwerte beziehen sich jeweils allein auf das entsprechende Produkt – evtl. einzuhaltende Randbedingungen bzgl. der Einpassung in das Gesamtobjekt werden jedoch ebenfalls mit angegeben, so z.B. die Einbausituation der Fenster. Die Randbedingungen sind immer in Bezug auf eine realitätsnahe praktische Anwendung gewählt – und nicht auf artifizielle Laborbedingungen.

Zertifizierte Passivhauskomponenten sind in der Komponentendatenbank www.componentdatabase.org aufgeführt.

Wozu zertifizierte Passivhaus-Komponenten?

Das Passivhaus braucht hochwertige Komponenten: Superdämmende Fensterrahmen, hocheffiziente Lüftungsgeräte, wärmebrückenfreie Anschlussdetails, Verglasungen, die solare Nettogewinne ermöglichen, Kompaktgeräte, … Der Planer kann die Energieeffizienz von Bauteilen und die anzusetzenden Kennwerte jedoch oft nur schwer beurteilen: Verfügbare Kennwerte aus der Normung sind vielfach unrealistisch oder nicht ausreichend genau; eine verlässliche Projektierung ist allein mit den Herstellerangaben häufig nicht möglich.

Das Passivhaus Institut als unabhängige Stelle prüft und zertifiziert Produkte im Hinblick auf ihre Eignung für den Einsatz in Passivhäusern. Produkte, die das Zertifikat „Zertifizierte Passivhaus-Komponente“ tragen, sind nach einheitlichen Kriterien geprüft, bezüglich ihrer Kennwerte vergleichbar und von exzellenter energetischer Qualität. Ihre Verwendung erleichtert dem die Aufgabe des Planers erheblich und trägt wesentlich dazu bei, die einwandfreie Funktion des entstehenden Passivhauses zu gewährleisten.
Dieser externe Link führt auf die Seiten des Passivhaus Institutes - dort werden die Kriterien im Einzelnen erläutert:

Zertifizierung von Passivhaus geeigneten Komponenten

Detailinformationen zu ausgesuchten Produktgruppen

Siehe auch

Component Award 2014
Im Jahr 2014 hat das Passivhaus Institut mit dem Component Award erstmalig einen Preis ausgeschrieben, der hochwertige und kostengünstige Passivhaus-Komponenten prämiert In der 1. Auflage des Awards ging es um die Komponente Fenster. Die Verleihung des Awards erfolgte im Rahmen der 18. Internationalen Passivhaustagung (25.-26.04.2014). Zum Component Award hat das Passivhaus Institut ein informatives Video in deutscher Sprache erstellt. Dr. Benjamin Krick erklärt darin, worum es bei dem Component Award in der Kategorie Fenster ging und stellt die Sieger des Wettbewerbs vor.

Forschung

Ergänzende Bestimmungen bezüglich der Verwendung von Vakuumdämmung
Die Einführung von Vakuumisolationspaneelen (VIPs) stellt eine spannende Entwicklung in der Auswahl der verfügbaren Dämmstoffe für Gebäude dar. Passivhaus Institut (PHI) empfiehlt, diese Technologie kontrolliert und nur dort einzusetzen, wo herkömmliche, nicht-Vakuum-Dämmstoffe nicht eingebaut werden können oder nicht wirtschaftlich sind (unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten und einer kürzeren Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen Dämmstoffen).

zertifizierung/passivhausgeeignete_komponenten.txt · Zuletzt geändert: 2022/05/01 13:06 von wfeist