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Architekturfakultät - Fachhochschule Erfurt

Autor: Prof. Dipl.-Ing. Ludwig Rongen



MASTERHAUS - Die Architekturwerkstatt

PASSIVHAUS+ - Energie und Form
- national und international ausgezeichnete Berufsaussichten für AbsolventInnen der Architekturfakultät der Fachhochschule Erfurt-

Wir machen Architekt/innen…, denn ich rede nicht über einen „Baufachmann“, sondern ein Architekt wird der sein, der gelernt hat, mittels eines bewundernswerten Plans in Gedanken und Gefühl ein hervorragendes Gebäude zu entwerfen…“, so sinngemäß Leon Battista Alberti in der Vorrede zu seinen zehn Büchern über Architektur.

So beginnt der Flyer zum Masterstudienprogramm der Architekturfakultät an der Fachhochschule Erfurt.

Eine Qualität volle Gestaltung ist selbstverständlich Voraussetzung für ein „hervorragendes Gebäude“, kann aber für sich alleine noch lange nicht den Anspruch erheben, damit schon alle Voraussetzungen für ein „hervorragendes Gebäude“ zu erfüllen. Gute Architektur ist mehr als nur Gestaltqualität. Schon immer war es Aufgabe der Architekten, sich den Herausforderungen / den Problemen der Zeit zu stellen und darauf geeignete Antworten zu finden. Gute Architekten waren sich immer ihrer hohen sozialen Verantwortung bewusst.

Energie und Klimaschutz hängen unmittelbar miteinander zusammen und sind zu zwei der wichtigsten Themen, wenn nicht sogar zu den Themen unserer Zeit geworden. Tagtäglich berichten die Medien über kontinuierlich steigende Energiepreise, Klimaveränderungen und Naturkatastrophen. Inzwischen hat es sich überall herumgesprochen: Die Energieressourcen sind endlich! „Der Zug der globalen Klimaveränderung rollt“ (Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber).

Dies bestreitet heute niemand mehr seriös. Und der Mensch ist die Ursache dafür, wie wir inzwischen alle wissen.

Es hat sich auch herumgesprochen, dass wir den Klimawandel nicht mehr aufhalten, schon gar nicht mehr rückgängig machen können. Wir können uns allenfalls bemühen, die Auswirkungen zu begrenzen, aber wir dürfen nicht länger warten! Aus der Klimaveränderung, die selbst Experten in diesem Ausmaß bei weitem nicht vorhergesehen haben, sollten wir gelernt haben.

Den zur Neige gehenden Energieressourcen durch weiteren Ausbau des Kernkraftwerknetzes entgegen zu wirken, das ist keine Alternative und in Deutschland sicher auch nicht so schnell umzusetzen, was auch gut so ist.

Architekten haben in aller Regel das berechtigte Ziel (s. o.), Gebäude von hoher Gestaltqualität zu schaffen. Und gerade hier scheiden sich häufig die Geister! Gerade diejenige Berufsgruppe, die bei der Bewältigung der o. g. Probleme besonders gefragt ist, -nämlich die der ArchitektInnen- ist bei Weitem noch längst nicht so sensibilisiert wie dies zwingend erforderlich wäre (zumindest ist es in Deutschland leider immer noch nicht so). Vielleicht hängt dies mit Unwissen („Hochenergieeffiziente Gebäude können keine hohe Gestaltqualität aufweisen“, ist immer noch eines der Hauptargumente warum ArchitektInnen sich dem hochenergieeffizienten Bauen immer noch gerne verschließen; derartige Vorurteile, oft von gestandenen und renommierten Architekten geäußert und gelebt, gilt es abzubauen) oder auch mit der Berührungsangst mit „ein wenig“ Bauphysik zusammen? In jedem Fall stellen insbesondere auch die Architektenkammern immer wieder fest, dass Architekten sich dem Thema „Energieeffizientes Bauen“ nur sehr zögerlich nähern.

Die Architekturfakultät der Fachhochschule Erfurt hat sich das ehrgeizige Ziel gesteckt, dem mit Nachdruck entgegen zu wirken. Deshalb ist das Thema „Energie und Form“ der Schwerpunkt in allen Vertiefungsprogrammen des seit dem Wintersemester 2008/2009 bestehenden Masterstudiengangs „Masterhaus - Energie und Form“.

Der Begriff „Masterhaus“ bezeichnet eine besondere Form der Lehre. Ähnlich der Arbeit in einem Architekturbüro, das Projekte in hoher baulicher Qualität entwirft, plant und umsetzt, sollen hier praxisnahe Inhalte und Methoden vermittelt werden. In den von der Hochschule zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten arbeitet jeder Student an seinem eigenen, festen Arbeitsplatz.

Eines der Vertiefungsprogramme heißt PASSIVHAUS+. Das „+“ steht dabei dafür, dass hochenergieeffiziente Gebäude mehr als nur supergedämmte Hüllen, also keine unproportionierten, gesichtslosen Kisten minderer Gestaltqualität sind. Genauso wie eine Qualität volle Gestaltung allein noch lange nicht den Anspruch für sich erheben kann, „gute Architektur“ zu sein, so kann man bei einem Passivhaus nicht schon deshalb von „guter Architektur“ sprechen, nur weil es ein Passivhaus ist. Dass aber gerade auch Passivhäuser alle Anforderungen, die man an „gute Architektur“ stellt, erfüllen können, das beweisen mittlerweile zahlreiche in höchster Architekturqualität realisierte Passivhäuser.

Hochenergieeffizientes Bauen ist bei Weitem nicht nur Physik. Qualität volles hochenergieeffizientes Bauen ist Architektur auf höchstem Niveau, ist Städtebau, ist Baukonstruktion, ist Ökonomie und Ökologie und nicht zuletzt auch Soziologie und Psychologie. Dieses und vieles mehr soll den Studierenden in dem Mastervertiefungsstudiengang „PASSIVHAUS+“ vermittelt werden und sie damit für die größten Herausforderungen unserer Zeit qualifizieren. Der Studiengang vermittelt dafür nicht nur das architektonische Wissen, sondern verbindet dies auch mit erforderlichen Kenntnissen zur Bauphysik. Zeitgemäße ArchitektInnen können sich auf diese Weise dem Thema „Energieeffizientes Bauen“ stellen Architektur, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu einem Ganzen zu machen.

Die Studierenden aller Mastervertiefungsstudiengänge erreichen mit erfolgreichem Abschluss Ihres Studiums den akademischen Grad eines „Masters of Art“. Sie können sich darüber hinaus zum® durch das Passivhaus Institut Darmstadt „Zertifizierten Passivhausplaner(in)“ qualifizieren, was ihnen hervorragende Berufsaussichten im In- und Ausland verspricht.

Auch der „geistige Vater“ des Passivhauses, Prof. Dr. Wolfgang Feist, Universität Innsbruck und Leiter des Passivhaus Instituts Darmstadt wirkt selbst als Lehrender in diesem Studiengang mit.

Der Masterstudiengang an der Architekturfakultät der Fachhochschule Erfurt ist ein 2-jähriges Studienprogramm. Es richtet sich an ArchitektInnen mit Berufspraxis und Absolventen der Fachrichtung Architektur, die bereits über einen Bachelor- oder einen Diplom-Abschluss verfügen.

Der Mastervertiefungsstudiengang Passivhaus+ vermittelt konzeptionelle, experimentelle und analytische Fähigkeiten zur Entwicklung innovativer Gebäude-Konzepte. Inhalte des 4-semestrigen konsekutiven Studiengangs sind neben vielen anderen Themen, die hohe Arbeitsmarktchancen über Deutschland hinaus eröffnen, u. a. das Erlernen konzeptioneller, experimenteller und analytischer Fähigkeiten zur Entwicklung zukunftsweisender Gebäude-Konzepte sowie die Integration neuer intelligenter Technologien in den Bau- und Planungsprozess. Schwerpunkte des international ausgerichteten Masterprogramms sind „Energie und Gebäudeentwurf“, „Energie und Neue Technologien“ sowie „Energie und Stadtentwicklung“.




Kontakt:

Prof. Dipl.-Ing. Ludwig Rongen
Architekt und Stadtplaner BDA, Zertifizierter Passivhausplaner
Gastprofessor Southwest Jiaotong University, Chengdu (VR China)
Gastprofessor Sichuan University, Chengdu (VR China)
rongen@fh-erfurt.de


Prof. Dipl.-Ing. Rolf Gruber
Architekt BDA
Internationale Angelegenheiten
gruber@fh-erfurt.de

aus-_und_weiterbildung/universitaere_bildungsangebote/fachhochschule_erfurt.txt · Zuletzt geändert: 2015/02/10 16:02 von Susanne_Theumer