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beispiele:nichtwohngebaeude:passivhaus-schulen:passivhaus-schule_am_riedberg_in_frankfurt_am_main [2010/12/17 15:46] – beatrice | beispiele:nichtwohngebaeude:passivhaus-schulen:passivhaus-schule_am_riedberg_in_frankfurt_am_main [2021/11/23 15:35] (aktuell) – yaling.hsiao@passiv.de | ||
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+ | ====== Passivhaus-Schule am Riedberg in Frankfurt am Main ====== | ||
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+ | Mit der Riedbergschule inkl. der Kindertagesstätte in Frankfurt am Main schlägt die Stadt ihren Kurs Richtung Passivhaus-Standard ein: Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2002 lauteten bereits: „Alle zukünftigen zu bauenden Kindertagesstätten und Schulen werden in Passivhausbauweise gebaut“. Diese Entscheidungen finden sich im Magistratsbericht von 2003 und im Koalitionsvertrag von 2006 wieder. Dabei stehen die Gründe der besseren Raumluftqualität mit niedrigen CO< | ||
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+ | ===== Die Passivhaus-Schulen Riedberg / FFM ===== | ||
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+ | Hof-Ansicht**\\ \\ Die Passivhaus Grundschule und Kindertagesstätte Frankfurt a.M. Riedberg wurde nach nur rund 14 Monaten Bauzeit im November 2004 eröffnet. Das Gebäude mit Zweifeld-Sporthalle wurde nach Entwürfen der Architekten 4a aus Stuttgart gebaut. Die Mehrkosten für den Passivhausstandard betrugen moderate 5,3 % gegenüber dem gültigen EnEV-Standard. Neben der Planungsberatung und Qualitätssicherung während der Ausführungsphase wurde im Auftrag der Stadt Frankfurt vom Passiv- haus Institut eine Begleitforschung durchgeführt. Die Messdatenerfassung wurde über etwa 30 Monate durchgeführt und durch zahlreiche Sondermessungen ergänzt.\\ | ||
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+ | ===== Ergebnisse der Messungen ===== | ||
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+ | ==== Sommerbehaglichkeit ==== | ||
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+ | Es ergaben sich hohe Bewertungen für die thermische Behaglichkeit während der Winterzeiten in den Klassenräumen, | ||
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+ | Die Überhitzungsstunden während der beiden untersuchten Sommer 2005 und 2006 lagen in den untersuchten Klassenräumen im EG deutlich unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Die Temperaturgrenze von 27 °C wurde überwiegend gar nicht erreicht, sie dürfte sogar in 10 % der Nutzungszeit überschritten werden. Im wärmeren Sommer 2006 lag die mittlere Sommertemperatur während der Nutzungszeit bei 22,9 °C. Insgesamt konnte eine hohe Sommerbehaglichkeit nachgewiesen werden und damit die Funktion des Sommerlüftungskonzeptes über die jeweils zwei Fassadenklappen je Unterrichtsraum. Eine Klimaanlage ist somit in Übereinstimmung mit der Projektierung nicht erforderlich.\\ | ||
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+ | ==== Luftqualität ==== | ||
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+ | Bei ordnungsgemäßem Betrieb der Lüftungsanlagen stellen sich im Schulbetrieb bei Luftmengen von | ||
+ | **16,4 m³/ | ||
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+ | ==== Lüftungsanlage ==== | ||
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+ | Die Lüftungsanlage erbringt bei der Feldmessung in der Winterzeit mit einem **Wärmebereitstellungsgrad von 84,2 %** ein gutes Ergebnis. Dabei wird das **Stromeffizienzkriterium mit 0,43 Wh/m³** eingehalten. Durch die langen Leitungsführung der kalten Lüftungsleitungen durch das Gebäude reduziert sich der effektive Wärmebereitstellungsgrad jedoch leider auf 74%. Hier zeigt sich, dass die kalten Leitungen - trotz Dämmung - nach Möglichkeit nur auf kurzem Weg durch das Gebäude geführt werden sollten.\\ | ||
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+ | ==== Heizwärmeverbrauch ==== | ||
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+ | Der **Heizwärmeverbrauch** von Schule und KiTa inkl. der Küche zeigt mit **25,4 kWh/m²** im Winter 2005/2006 sehr niedrige Werte mit einer Einsparung gegenüber anderen Schulen im Bestand um 90 %. In der Küche gab es einen unnötigen Wärmeverbrauch durch Zusatzlüftung. Werden diese nicht berücksichtigt, | ||
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+ | In der gesamten Untersuchung wird die **Energiebezugsfläche** (EBF = 5541 m²) des Gebäudes zugrunde gelegt. Die nach EnEV bestimmte Fläche A< | ||
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+ | Die tagesmittleren **Heizleistungen** lagen mit maximal **12,2 W/m²** in der Schule und | ||
+ | **15,1 W/m²** in der KiTa wie erwartet niedrig.\\ | ||
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+ | ==== Energiebilanz ==== | ||
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+ | Der **Jahresstromverbrauch** ohne Lüftungsstrom beträgt **13,6 kWh/ | ||
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+ | Die Energiebilanz ergibt: | ||
+ | * einen **Endenergiewert** für alle Anwendungen (Heizung, Warmwasser, gesamter Strom) von nur **50,9 kWh/ | ||
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+ | * und **primärenergetisch** unter Berücksichtigung der Pelletheizung von nur **59,2 kWh/ | ||
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+ | **Damit sind die Anforderung an den Passivhausstandard mehr als erfüllt (Primärenergie max. 120 kWh/ | ||
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+ | ===== Bewertung ===== | ||
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+ | **Der Heizenergieverbrauch in der Statistik von 177 bestehenden Schulen** streut ziemlich stark mit einem Mittelwert von über **200 kWh/ | ||
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+ | **Der nach der EnEV 2004 und 2007** zulässige - auf das Gebäudevolumen bezogene - primärenergetische | ||
+ | Grenzwert beträgt **18,3 kWh/ | ||
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+ | ===== Fazit ===== | ||
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+ | Die Begleitforschung hat gezeigt , dass die Zielsetzungen des Projektes eingehalten wurden. Es ergaben sich ein hohe Behaglichkeit bei einer Heizenergieeinsparung von 90 % und eine sehr gute primärenergetische Bewertung. Die Raumluftqualität bei Betrieb der Lüftungsanlage - gemessen als CO< | ||
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+ | ===== Siehe auch ===== | ||
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+ | [[Planung: | ||
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+ | ===== Literatur ===== | ||
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+ | **[AkkP 33]** Passivhaus-Schulen, | ||
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+ | **[Bretzke 2005]** Bretzke, A.: Planung und Bau der Passivhaus Grundschule Kalbacher Höhe 15, Frankfurt am Main, 2005: {{: | ||
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+ | **[Peper 2007]** Søren Peper, Oliver Kah, Rainer Pfluger, Jürgen Schnieders: Passivhaus-Schulen Frankfurt Riedberg Messtechnische Untersuchung und Analyse, 1. Auflage, Passivhaus Institut, 2007.\\ | ||
+ | **Dieser vollständige Endbericht** ist von der Stadt Frankfurt freigegeben (186 Seiten, 5,14 MB). Er kann im pdf-Format kostenfrei heruntergeladen werden: [[http:// | ||
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+ | **[PHPP 2007]** Feist, W.; Pfluger, R.; Kaufmann, B.; Schnieders, J.; Kah, O.: Passivhaus Projektierungs Paket 2007, Passivhaus Institut Darmstadt, 2007. Vgl. die Seite [[Planung: | ||