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grundlagen:analyse_zum_energieverbrauch_in_deutschland

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 Strategie V  : Insbesondere bei **Raumwärme und Warmwasser ist die Effizienzverbesserung** gut erreichbar (siehe [[[[grundlagen:passivhaus-altbau|EnerPHit]]) - dann funktioniert die Umstellung schon mit etwa 1,6mal soviel Gesamtstrom wie heute und zusätzlich etwa 0,5 vom heutigen Strombedarf an erneuerbar erzeugtem Gas (z.B. Wassersoff oder EE-Synthesegas; die werden aber nahezu ausschließlich in der Industrie und für spezielle Verkehrsmittel eingesetzt((keinesfalls für die Raumheizung))); und das ist vollkommen realistisch umsetzbar (klar, das sind dann schon eine Menge zusätzlicher Windräder; 4 bis 5 mal so viele, wie heute ins deutsche Netz einspeisen).  Strategie V  : Insbesondere bei **Raumwärme und Warmwasser ist die Effizienzverbesserung** gut erreichbar (siehe [[[[grundlagen:passivhaus-altbau|EnerPHit]]) - dann funktioniert die Umstellung schon mit etwa 1,6mal soviel Gesamtstrom wie heute und zusätzlich etwa 0,5 vom heutigen Strombedarf an erneuerbar erzeugtem Gas (z.B. Wassersoff oder EE-Synthesegas; die werden aber nahezu ausschließlich in der Industrie und für spezielle Verkehrsmittel eingesetzt((keinesfalls für die Raumheizung))); und das ist vollkommen realistisch umsetzbar (klar, das sind dann schon eine Menge zusätzlicher Windräder; 4 bis 5 mal so viele, wie heute ins deutsche Netz einspeisen). 
  
-Kommentar VI: Ohne eine **nachhaltige Verkehrswende** (30% des Verbrauchs) geht es gar nicht. Und die reinelektrischen Autos sind da zwar ein wichtiger Beitrag, reichen aber allein nicht und sind ja auch nicht morgen schon überall im Einsatz. Somit:  +Strategie VI: Ohne eine **nachhaltige Verkehrswende** (das sind 30% des Verbrauchs) geht es nicht. Die reinelektrischen Autos sind da zwar ein wichtiger Beitrag, reichen aber allein nicht und sind auch nicht morgen schon überall im Einsatz. Es muss daher zusätzlich auch geben:  
-  * Temporegelungen (auch wenn die unpopulär sind)+  * Temporegelungen (auch wenn diese unpopulär sind)
   * Einsatz [[:verkehr:kleinfahrzeuge|elektrischer Kleinfahrzeuge]] für einen weit höheren Teil des Nahverkehrs und des Freizeitverkehrs (siehe [[https://dlr.de/content/de/artikel/news/2022/01/20220324_weniger-emissionen-durch-elektrische-leichtfahrzeuge.html|DLR Leichtfahrzeuge]]),    * Einsatz [[:verkehr:kleinfahrzeuge|elektrischer Kleinfahrzeuge]] für einen weit höheren Teil des Nahverkehrs und des Freizeitverkehrs (siehe [[https://dlr.de/content/de/artikel/news/2022/01/20220324_weniger-emissionen-durch-elektrische-leichtfahrzeuge.html|DLR Leichtfahrzeuge]]), 
   * Ausbau des öffentlichen Verkehrs,    * Ausbau des öffentlichen Verkehrs, 
-  * Fußgänger- und Fahrrad- freundlichere Städte +  * Fußgänger- und Fahrrad- freundlichere Städte.
  
-...all das wird gebraucht werden.+Bei den **Gebäuden** führt kein Weg an der energetischen Modernisierung nach dem Prinzip "Wenn schon, denn schon" vorbei - und an einer zügigen Umstellung auf einerseits wärmepumpenbasierte Heizsysteme und andererseits Nah- bzwFernwärme, die allerdings auch CO<sub>2</sub>-frei (und d.hNICHT mit Öl, Kohle und auch nicht mit Erdgas) betrieben werden muss. Welche Quellen gibt es dann für die Fernwärme? Im Sommer z.B. thermische Solarenergie((In großen Anlagen zur Unterstützung der Fernwärme ist dies auch sinnvoll und ökonomisch tragfähig)) und/oder Großwärmepumpen. Im Winter nachhaltige Brennstoffe. Für diesen Zweck können dann auch ausnahmsweise Biobrennstoffe in Kraftwärmekopplung eingesetzt werden - sowie Wasserstoff oder E-Fuels aus umgewandelter Windenergie; auch ein Anteil Erdwärme (Tiefenbohrung) ist denkbar.
  
-Bei den **Gebäuden** führt kein Weg an der energetischen Modernisierung nach dem Prinzip "Wenn schon, denn schon" vorbei - und an einer zügigen Umstellung auf einerseits wärmepumpenbasierte Heizsysteme und andererseits Nah- bzw. Fernwärme, die allerdings auch CO<sub>2</sub>-frei (und d.h. NICHT mit Öl, Kohle und auch nicht mit Erdgas) betrieben werden muss. Welche Quellen gibt es dann für die Fernwärme? Im Sommer z.B. thermische Solarenergie((In großen Anlagen zur Unterstützung der Fernwärme ist dies auch sinnvoll und ökonomisch tragfähig)) und/oder Großwärmepumpen. Im Winter nachhaltige Brennstoffe. Für diesen Zweck geht dann auch ausnahmsweise ein Anteil Biobrennstoffe in Kraftwärmekopplung - sowie Wasserstoff oder EE-Gas aus umgewandelter Windenergie; auch ein Anteil Erdwärme (Tiefenbohrung) ist denkbar. +Natürlich macht eine aufgedoppelte Erzeugungsstruktur die Fernwärme nicht billiger((Es ist auch nicht ganz so "schlimm"; die Leistung der Wärmepumpen z.B. kann auf die sommerliche Last ausgelegt bleiben; das ist dann rund ein Viertel der Gesamtleistung; und die GUD-Kraftwärmekopplungs-Erzeuger sind ohnehin bereits vorhandendiese müssen nun aber stromgeführt genutzt werden)). Der Betrieb mit fossilen Brennstoffen ist aber letztlich sehr viel teurer für uns alle((Inzwischen wird dafür wieder "moderne Kernkraft" ins Spiel gebracht. Die IEA hat das eingehend analysiert und kommt zu dem gleichen Ergebnis, das ich hier 'zu Protokoll' gebe: Eine Kernkraft-Lösung würde sehr teuer werden; bisher ist diese noch nicht einmal in der praktischen Anwendung demonstriert - und das Versprechen von der 'billigen Kernkraft' ist immer wieder gegeben worden - aber nie Realität geworden. Warum wird das teuer? Für die Raumheizung müssten diese Anlagen nur etwa maximal 3000h im Jahr laufen; das ist für kapitalintensive Systeme (übrigens natürlich auch für PV und Windkraft) ungünstig.)). Klug ist es auch dann, den Heizwärmebedarf so gering wie möglich zu halten - denn dann ist der Bedarf an teuren Winter-Wärmequellen gering genug, um bezahlbar zu bleiben.
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-Natürlich macht eine aufgedoppelte Erzeugungsstruktur die Fernwärme nicht billiger((Es ist auch nicht ganz so "schlimm"; die Leistung der Wärmepumpen z.B. kann auf die sommerliche Last ausgelegt bleiben; das ist dann vielleicht ein Viertel der Gesamtleistung; und die GUD-Kraftwärmekopplungs-Erzeuger, die sind ja ohnehin schon dadie müssen nun aber stromgeführt 'fahren')). Der Betrieb mit fossilen Brennstoffen ist aber letztlich sehr viel teurer für uns alle((Inzwischen wird dafür nun auch wieder "moderne Kernkraft" ins Spiel gebracht. Die IEA hat das eingehend analysiert und kommt zu dem gleichen Ergebnis, das ich hier 'zu Protokoll' gebe: Eine Kernkraft-Lösung würde sehr teuer werden; bisher ist die noch nicht einmal in der praktischen Anwendung demonstriert - und das Versprechen von der 'billigen Kernkraft', das ist immer wieder gegeben worden - aber nie Realität geworden. Warum wird das teuer? Für die Raumheizung müssten diese Anlagen nur etwa maximal 3000h im Jahr laufen; das ist für kapitalintensive Systeme (übrigens natürlich auch für PV und Windkraft) ungünstig.)). Klug ist es auch hier, den Heizwärmebedarf so gering wie möglich zu halten - denn dann ist der Bedarf an teuren Winter-Wärmequellen gering genug, um bezahlbar zu bleiben.+
  
  
 =====Fazit===== =====Fazit=====
-Eine Energiewende zu einer nachhaltigen Energiestruktur auf der Basis von erneuerbaren Energiequellen ist praktisch durchführbar; sie erfordert eine nahezu vollständig Umstellung auf Strom als Endenergieträger. Mit vertretbarem Aufwand geht das allerdings nur, wenn auch die Energieeffizienz spürbar verbessert wird. Dies ist aber ohne weiteres möglich: Es muss aber bereits heute angegangen werden, weil die entsprechenden Nutzungen meist auf Systemen mit langen Lebensdauern((z.B. Gebäuden mit Lebensdauern von Jahrzehnten)) beruhen((Dass die Lebensdauern lang sind, ist für die Nachhaltigkeit im übrigen ein Vorteil.)).+Eine Energiewende zu einer nachhaltigen Energiestruktur auf der Basis von erneuerbaren Energiequellen ist praktisch durchführbar; sie erfordert eine nahezu vollständig Umstellung auf Strom als Endenergieträger. Mit vertretbarem Aufwand geht das allerdings nur, wenn auch die Energieeffizienz spürbar verbessert wird. Dies ist aber ohne weiteres möglich: Dies muss aber schon heute angegangen werden, weil die entsprechenden Nutzungen meist auf Systemen mit langen Lebensdauern((z.B. Gebäuden mit Lebensdauern von Jahrzehnten)) beruhen((Dass die Lebensdauern lang sind, ist für die Nachhaltigkeit im übrigen ein Vorteil.)).
    
 ===== Quellen ===== ===== Quellen =====
grundlagen/analyse_zum_energieverbrauch_in_deutschland.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/13 16:00 von wfeist