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Beheizter Keller

In DIN EN ISO 13370 bzw. DIN EN ISO 10211 wird für ein beheiztes Kellergeschoss nur ein Ψ-Wert ermittelt. Dieser erfasst den oberen Kellerdecken-Anschluss und den Anschluss der Kellerwand an die Keller-Bodenplatte. Auch für das Erdreichblatt des PHPP ist es ausreichend, $\Psi_{gesamt}$ einzugeben (als Perimeter-Wärmebrücke). Alternativ können die beiden Anschlüsse ($\Psi_{oben}$ und $\Psi_{unten}$) getrennt auf das Kriterium der Wärmebrückenfreiheit überprüft werden.

Das Vorgehen zur Ermittlung der angesprochenen Wärmebrückenverlustkoeffizienten wird nachfolgend gezeigt. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass im Erdreichblatt des PHPP für die Keller-Bodenplatte sowie für die Kellerwand, unter Berücksichtigung des Erdreiches, U-Werte durch die Näherungsfunktionen der DIN EN ISO 13370 bestimmt werden. Somit kann auch für beheizte Keller Option A bzw. Option B angewendet werden. Im Rahmen einer Bausystem-Zertifizierung sollte jedoch auch hier Option B für die Bestimmung der Ψ-Werte angewendet werden.

Nach der Abbildung oben lassen sich die U-Werte der für die Ψ-Wert Ermittlung relevanten Bauteile wie folgt bestimmen:


Berechnungsmodelle

Leitwertbestimmung <latex> $L_{2d}$ </latex>


<latex> $$\.q = 38,123 \, \frac{\text{W}}{\text{m}}$$
$$L_{2d} = \frac{\.q}{T_i-T_e} = \frac{38,123}{30} = 1,2708 \, \frac{\text{W}}{\text{m} \cdot \text{K}}}$$ </latex>

$L_{2d}$ ist damit berechnet. Um den Ψ-Wert ermitteln zu können, müssen noch die Leitwerte der Außenwand, der Kellerwand und der Kellerbodenplatte ermittelt werden. Der Leitwert der Außenwand kann auch hier einfach aus dem U-Wert und der angesetzten Länge ermittelt werden. Die Leitwerte der Kellerwand und der Keller-Bodenplatte müssen nach Option B, also durch eine zusätzliche Berechnung, ermittelt werden. Dazu werden analog zur Bodenplatte die erdberührten Bauteile durch ihren Übergangswiderstand abgebildet.

Leitwert der Keller-Bodenplatte und Kellerwand <latex> $L_{BP,KW}$ </latex>


<latex> $$\.q = 22,190 \, \frac{\text{W}}{\text{m}}$$
$$L_{BP,KW} = \frac{\.q}{T_i-T_e} = \frac{22,190}{30} = 0,7397 \, \frac{\text{W}}{\text{m} \cdot \text{K}}}$$ </latex>

Leitwertermittlung der Außenwand <latex> $L_{AW}$ </latex>

<latex> $$U_{AW} = 0,1205 \, \frac{\text{W}}{\text{m}^2 \cdot \text{K}}$$ $$L_{AW} = l_{AW} \cdot U_{AW} = 1,83 \cdot 0,1205 = 0,2205 \, \frac{\text{W}}{\text{m} \cdot \text{K}}}$$ </latex>


Ψ-Wert Ermittlung (Gesamt)

<latex> $$\Psi_{gesamt} = L_{2d}-L_{AW}-L_{BP,KW}=1,2708-0,2205-0,7397=0,311 \, \frac{\text{W}}{\text{m} \cdot \text{K}}}$$ </latex>


In der Praxis sollten auch hier vorgefertigte Excel-Vorlagen zur Bestimmung der Ψ-Werte verwendet werden. Man kann dort die Wärmeströme und die notwendigen Längen eintragen und erhält direkt den gesuchten Ψ-Wert als Ergebnis:

grundlagen/bauphysikalische_grundlagen/waermebruecken/wbberechnung/beispiele/behkeller.1428765670.txt.gz · Zuletzt geändert: 2015/04/11 17:21 von gwart