Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waermebruecken:wbdefinition

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waermebruecken:wbdefinition [2022/03/18 12:12] – [Einführung] wfeistgrundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waermebruecken:wbdefinition [2023/09/11 17:32] (aktuell) wfeist
Zeile 1: Zeile 1:
-====== Definition und Auswirkungen von Wärmebrücken ======+====== Definition und Auswirkungen von Wärmebrücken 🌡️ ====== 
 +  
 ===== Einführung ===== ===== Einführung =====
  
Zeile 7: Zeile 9:
 Auswirkungen von Wärmebrücken sind: Auswirkungen von Wärmebrücken sind:
  
-    * Veränderte, meist verringerte innere Oberflächentemperaturen; das kann im schlimmsten Fall zum Durchfeuchten von Bauteilen und Schimmelwachstum führen.+    * Veränderte, meist verringerte innere Oberflächentemperaturen; das kann im schlimmsten Fall zum Durchfeuchten von Bauteilen und Schimmelwachstum führen (das sind die wirklich schädlichen, die 'bösen' Wärmebrücken).
  
     * Veränderte, meist erhöhte Wärmeverluste     * Veränderte, meist erhöhte Wärmeverluste
  
-Beides kann in energieeffizienten Gebäuden((insbesondere im Passivhaus, aber auch bei EnerPHit-Sanierungen)) vermieden werden: Die Oberflächentemperaturen sind dann überall so hoch, dass es zu keiner kritischen Feuchtebelastung mehr kommen kann - und die zusätzlichen Wärmeverluste werden vernachlässigbar klein. Sind die Wärmebrückenverluste kleiner als ein Grenzwert (festgelegt auf 0,01 W/(mK)), so erfüllt das Detail die Kriterien für "wärmebrückenfreies Konstruieren".+In aller Regel entschärft ein verbesserter Wärmeschutz der Regelflächen gleichzeitig bereits alle 'bösen Wärmebrücken'; insbesondere dann, wenn der Wärmeschutz außen angebracht wird((hier werden leider oft völlig zu Unrecht 'Probleme' vermutet.)). Bei innenliegender Dämmung allerdings muss aufgepasst werden: Da müssen durch Inkompetenz erzeugte 'böse Wärmebrücken' systematisch vermieden werden((und das geht auch)): Ein plötzliches Enden der Dämmung ist hier nämlich nicht zulässig - und die Lösung dafür lautet "Dämmkeil", vgl. [[baulich:waermeschutz_durch_innendaemmung|unsere diesbezüglichen Seiten]]. 
 + 
 +Beide Auswirkungen können in energieeffizienten Gebäuden((insbesondere im Passivhaus, aber auch bei EnerPHit-Sanierungen)) vermieden werden: Die Oberflächentemperaturen sind dann überall so hoch, dass es zu keiner kritischen Feuchtebelastung mehr kommen kann - und die zusätzlichen Wärmeverluste werden vernachlässigbar klein. Sind die Wärmebrückenverluste kleiner als ein Grenzwert (festgelegt auf 0,01 W/(mK)), so erfüllt das Detail die Kriterien für "wärmebrückenfreies Konstruieren".
  
 <WRAP center round box 60%> <WRAP center round box 60%>
Zeile 18: Zeile 22:
 </WRAP> </WRAP>
  
-===== Normative Definition von Wärmebrücken =====+===== Definition von Wärmebrücken in der Normung =====
  
 In der [DIN10211] (Wärmebrücken im Hochbau – Wärmeströme und Oberflächentemperaturen – Detaillierte Berechnungen) sind die numerischen Vorgehensweisen Rund um die Berechnung von Wärmebrücken enthalten. In ihr werden die Wärmebrücken wie folgt definiert (Kapitel 3.1.1): In der [DIN10211] (Wärmebrücken im Hochbau – Wärmeströme und Oberflächentemperaturen – Detaillierte Berechnungen) sind die numerischen Vorgehensweisen Rund um die Berechnung von Wärmebrücken enthalten. In ihr werden die Wärmebrücken wie folgt definiert (Kapitel 3.1.1):
Zeile 42: Zeile 46:
 </WRAP> </WRAP>
  
-Den größten Anteil am Gesamtwärmestrom besitzen die ebenen Regelbauteile wie zum Beispiel die Dachflächen und Außenwände. Bei ihnen kann der Wärmedurchgang mit guter Näherung als eindimensional angesehen werden. Der Grund dafür ist, dass in ihnen quasi keine Querwärmeströme auftreten, bedingt durch ihren homogenen Schichtaufbau. Der Wärmedurchgangskoeffizient ist in der Norm [DIN6946] definiert und kann mit geringem Aufwand mit folgender altbekannten Gleichung berechnet werden:+Den größten Anteil am Gesamtwärmestrom besitzen die ebenen Regelbauteile wie zum Beispiel die ungestörten Dachflächen und Außenwände. Bei ihnen kann der Wärmedurchgang mit guter Näherung als eindimensional angenähert werden. Der Grund dafür ist, dass in ihnen quasi keine Querwärmeströme auftreten, bedingt durch einen homogenen Schichtaufbau. Der Wärmedurchgangskoeffizient //U// ist in der Norm [DIN6946] definiert und kann mit geringem Aufwand mit folgender altbekannten Gleichung berechnet werden:
  
 <WRAP center 60%> <WRAP center 60%>
 \begin{align} \begin{align}
-&\Large{U=\dfrac{1}{R}=\dfrac{1}{R_{si}+\frac{d_{0}}{\lambda_{0}}+\frac{d_{1}}{\lambda_{1}}+\dots+\frac{d_{n}}{\lambda_{n}}+R_{se}}}\\\\+&U=\dfrac{1}{R}=\dfrac{1}{R_{si}+\frac{d_{0}}{\lambda_{0}}+\frac{d_{1}}{\lambda_{1}}+\dots+\frac{d_{n}}{\lambda_{n}}+R_{se}}\\\\
 Mit\qquad&\\ Mit\qquad&\\
 R_{si}\qquad&\text{der innere Wärmeübergangswiderstand, in $m^2 \cdot K/W$}\\\\  R_{si}\qquad&\text{der innere Wärmeübergangswiderstand, in $m^2 \cdot K/W$}\\\\ 
Zeile 90: Zeile 94:
 <WRAP center 60%> <WRAP center 60%>
 $$ $$
-\Large{f_{Rsi,min}=\dfrac{12,6^{\circ} C -(-5^{\circ} C)}{20^{\circ} C - (-5^{\circ} C)}=0,7}+f_{Rsi,min}=\dfrac{12,6^{\circ} C -(-5^{\circ} C)}{20^{\circ} C - (-5^{\circ} C)}=0,7
 $$ $$
 </WRAP> </WRAP>
Zeile 104: Zeile 108:
   * [[grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waermebruecken:wbberechnung]]   * [[grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waermebruecken:wbberechnung]]
   * [[grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waermebruecken:wbberechnung:beispiele:start]]   * [[grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waermebruecken:wbberechnung:beispiele:start]]
 +
 +
 +Zurück zu **[[grundlagen/bauphysikalische_grundlagen/waermebruecken/wbdefinition]]**
 +
 +Zurück zur Übersicht **[[grundlagen/grundkurs_bauphysik_waerme]]**
 +
grundlagen/bauphysikalische_grundlagen/waermebruecken/wbdefinition.1647601974.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/03/18 12:12 von wfeist