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grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:primaerenergie_-_der_massstab_fuer_den_umweltschutz

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grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:primaerenergie_-_der_massstab_fuer_den_umweltschutz [2022/01/16 16:33] – [Primärenergie - ein Maßstab für den Umweltschutz] wfeistgrundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:primaerenergie_-_der_massstab_fuer_den_umweltschutz [2022/05/01 09:30] (aktuell) – [Siehe auch] wfeist
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 Der nicht erneuerbare Primärenergiebedarf bestimmt die Belastung der Umwelt. Genau genommen: Der nicht erneuerbare Primärenergiebedarf bestimmt die Belastung der Umwelt. Genau genommen:
-  * Der gesamte Primärenergiebedarf aus nicht erneuerbaren Energiequellen, der an das Gebäude geliefert wird((**Die Umweltwirkungen des Energieumsatzes sind vielfältiger Natur**: Ressourcenverbrauch, Belastung der Atmosphäre mit Schadstoffen (z.B. CO2 und Treibhauseffekt), Belastung des Wassers und des Bodens (z.B. mit radioaktiven Abfällen), Belastung der Landschaft u.v.a.m. Es ist derzeit nicht möglich, die verschiedenen Wirkungen gegeneinander abzuwägen und die Risiken quantitativ zueinander in eine Ordnungsbeziehung zu setzen. **Wohl ist unstrittig, dass es jeweils sehr ernste Risken gibt** (Klimawandel, Proliferationsproblematik bei Kernwaffen, Generationssicherheit bei der Lagerung von Abfällen). **Risiken dieses Ausmaßes gibt es bei erneuerbaren Energieträgern und bei der Energieeffizienz nicht** - jedenfalls so lange nicht, wie auf eine nachhaltige Nutzung geachtet wird (Kein Abholzen von Wäldern zur Brennstoffgewinnung und kein "opfern" von Naturflächen; beides ist nicht erforderlich, wenn effizient mit Energie umgegangen wird). Vor diesem Hintergrund ist der **nicht erneuerbare Bedarf an Primärenergie** eine vernünftige Bewertungsgröße für die summarische Belastung der Umwelt durch Energieanwendungen. Hierfür (wie manchmal vorgeschlagen) **allein CO2** zu verwenden, spielt andere Gefahren und die Bedeutung der Ressourcenlage herunter. Für diese Bewertung spricht außerdem, dass nicht erneuerbare Energieträger sehr weitgehend und meist sogar rasch untereinander substituierbar sind - sollten bestimmte Risiken sich manifestieren, muss mit einem umfassenden Substitutionseffekt gerechnet werden. Ein weiterer Maßstab, der sich an der Praktikabilität einer nachhaltigen Energieversorgung aus Erneuerbaren Quellen orientiert, ist der "**P**rimäre-**E**nergie-**E**rneuerbare" PER-Bedarf.)),+  * Der gesamte Primärenergiebedarf aus nicht erneuerbaren Energiequellen, der an das Gebäude geliefert wird((**Die Umweltwirkungen des Energieumsatzes sind vielfältiger Natur**: Ressourcenverbrauch, Belastung der Atmosphäre mit Schadstoffen (z.B. CO2 und Treibhauseffekt), Belastung des Wassers und des Bodens (z.B. mit radioaktiven Abfällen), Belastung der Landschaft u.v.a.m. Es ist derzeit nicht möglich, die verschiedenen Wirkungen gegeneinander abzuwägen und die Risiken quantitativ zueinander in eine Ordnungsbeziehung zu setzen. **Wohl ist unstrittig, dass es jeweils sehr ernste Risken gibt** (Klimawandel, Proliferationsproblematik bei Kernwaffen, Generationssicherheit bei der Lagerung von Abfällen). **Risiken dieses Ausmaßes gibt es bei erneuerbaren Energieträgern und bei der Energieeffizienz nicht** - jedenfalls so lange nicht, wie auf eine nachhaltige Nutzung geachtet wird (Kein Abholzen von Wäldern zur Brennstoffgewinnung und kein "opfern" von Naturflächen; beides ist nicht erforderlich, wenn effizient mit Energie umgegangen wird). Vor diesem Hintergrund ist der **nicht erneuerbare Bedarf an Primärenergie** eine vernünftige Bewertungsgröße für die summarische Belastung der Umwelt durch Energieanwendungen. Hierfür (wie manchmal vorgeschlagen) **allein CO2** zu verwenden, spielt andere Gefahren und die Bedeutung der Ressourcenlage herunter. Für diese Bewertung spricht außerdem, dass nicht erneuerbare Energieträger sehr weitgehend und meist sogar rasch untereinander substituierbar sind - sollten bestimmte Risiken sich manifestieren, muss mit einem umfassenden Substitutionseffekt gerechnet werden. Ein weiterer Maßstab, der sich an der Praktikabilität einer nachhaltigen Energieversorgung aus Erneuerbaren Quellen orientiert, ist der "**P**rimäre-**E**nergie-**E**rneuerbare" [[:grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:erneuerbare_primaerenergie_per|PER-Bedarf]].)),
  
   * für alle Energiedienstleistungen im Gebäude,   * für alle Energiedienstleistungen im Gebäude,
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 |{{ :picopen:primaerenergiekennwertvergleich_k.png?390 }}|//**Was wird verglichen?**\\ |{{ :picopen:primaerenergiekennwertvergleich_k.png?390 }}|//**Was wird verglichen?**\\
 ->  **Für den "Bestand"** der Durchschnittsverbrauch in Baualtersklassen vor 1984.\\ ->  **Für den "Bestand"** der Durchschnittsverbrauch in Baualtersklassen vor 1984.\\
-->  **Für "WschVO 84"** (Wärmeschutz-Verordnung) das dort festgelegte Anforderungsniveau ((leider gibt es keine stichhaltige Statistik über tatsächliche Verbrauchswerte, diese liegen vermutlich höher, da die Verordnung wichtige Punkte nicht geregelt hat und weil gleichzeitig das Bauen immer "komplizierter" wurde. [[Grundlagen:Energiewirtschaft und Ökologie:Primärenergie - ein Maßstab für den Umweltschutz#Literatur|[Eschenfelder 1999] ]] )) \\+->  **Für "WschVO 84"** (Wärmeschutz-Verordnung) das dort festgelegte Anforderungsniveau ((leider gibt es keine stichhaltige Statistik über tatsächliche Verbrauchswerte, diese liegen vermutlich höher, da die Verordnung wichtige Punkte nicht geregelt hat und weil gleichzeitig das Bauen immer "komplizierter" wurde. [[Grundlagen:Energiewirtschaft und Ökologie:Primärenergie - ein Maßstab für den Umweltschutz#Literatur|[Eschenfelder 1999])) \\
 ->  **Für "WSchVO 1995"** das dort festgelegte Anforderungsniveau.\\ ->  **Für "WSchVO 1995"** das dort festgelegte Anforderungsniveau.\\
 ->  **Für "EnEV 2002"** das dort festgelegte Anforderungsniveau.\\ ->  **Für "EnEV 2002"** das dort festgelegte Anforderungsniveau.\\
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 ==== Das Passivhaus Projektierungspaket ==== ==== Das Passivhaus Projektierungspaket ====
  
-Das Passivhaus Projektierungs Paket (PHPP) ist ein umfassendes Tool zur Bestimmung von Gebäude-Energiebilanzen, das **vollständige Primärenergiekennwerte** bereits in seiner 1. Auflage 1997 ausgewiesen hat. Mit den Tools ist es ähnlich wie mit den Konzepten: Sie müssen eine Hilfe für den Planer sein, sonst verfehlen sie ihren Zweck. Siehe [[Planung:Energieeffizienz ist berechenbar:Energiebilanzen mit dem PHPP]].\\+Das Passivhaus Projektierungs Paket (PHPP) ist ein umfassendes Tool zur Bestimmung von Gebäude-Energiebilanzen, das **vollständige Primärenergiekennwerte** bereits in seiner 1. Auflage 1997 ausgewiesen hat. Mit den Tools ist es ähnlich wie mit den Konzepten: Sie müssen eine Hilfe für den Planer sein, sonst verfehlen sie ihren Zweck. Inzwischen erlaubt es das PHPP auch, den [[:grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:erneuerbare_primaerenergie_per|"Primärenergiebedarf Erneuerbare"]] zu bestimmen - so lässt sich erkennen, ob der geplante Neubau oder die Sanierung mit einer künftig nachhaltigen Energiewirtschaft gut zusammenwirkt. Siehe [[Planung:Energieeffizienz ist berechenbar:Energiebilanzen mit dem PHPP]].\\
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 [[grundlagen:allgemeines_zur_nachhaltigkeit|]] [[grundlagen:allgemeines_zur_nachhaltigkeit|]]
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 +[[grundlagen/analyse_zum_energieverbrauch_in_deutschland|Aufteilung des Energieverbrauchs in Deutschland]]
  
 [[Grundlagen:Energieeffizienz als wichtigste künftige Energiequelle]] \\ [[Grundlagen:Energieeffizienz als wichtigste künftige Energiequelle]] \\
grundlagen/energiewirtschaft_und_oekologie/primaerenergie_-_der_massstab_fuer_den_umweltschutz.1642347190.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/01/16 16:33 von wfeist