grundlagen:sommerfall:passivhaus_im_sommer
Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende ÜberarbeitungNächste Überarbeitung | Vorhergehende Überarbeitung | ||
grundlagen:sommerfall:passivhaus_im_sommer [2018/10/09 12:04] – cblagojevic | grundlagen:sommerfall:passivhaus_im_sommer [2022/08/21 12:32] (aktuell) – [Bessere Wärmedämmung: gut oder schlecht für den Sommer?] wfeist | ||
---|---|---|---|
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
Wie sich Passivhäuser in **anderer Bauweise** und mit **abweichenden Orientierungen in Abhängigkeit von Verschattung und Lüftung** im Sommer verhalten, kann allgemein **mit Hilfe der thermischen Gebäudesimulation** behandelt werden. Dies wurde erstmals durch die 1998 fertiggestellte " | Wie sich Passivhäuser in **anderer Bauweise** und mit **abweichenden Orientierungen in Abhängigkeit von Verschattung und Lüftung** im Sommer verhalten, kann allgemein **mit Hilfe der thermischen Gebäudesimulation** behandelt werden. Dies wurde erstmals durch die 1998 fertiggestellte " | ||
- | In diesem Aufsatz werden einige Teile der Studie zusammengefasst und mit heutigen Messergebnissen untermauert. Eine frühere Fassung dieses Artikels wurde 1999 im Protokollband Nr. 15 des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser publiziert [[Grundlagen: | + | In diesem Aufsatz werden einige Teile der Studie zusammengefasst und mit heutigen Messergebnissen untermauert. Eine frühere Fassung dieses Artikels wurde 1999 im Protokollband Nr. 15 des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser publiziert [[Grundlagen: |
\\ | \\ | ||
Zeile 45: | Zeile 45: | ||
//__**Abb. 4**__// zeigt die Tagesmittelwerte der Raumlufttemperaturen im Jahresgang für den **Referenzfall „Passivhaus Darmstadt-Kranichstein - ohne Verschattung, | //__**Abb. 4**__// zeigt die Tagesmittelwerte der Raumlufttemperaturen im Jahresgang für den **Referenzfall „Passivhaus Darmstadt-Kranichstein - ohne Verschattung, | ||
* die Wärmerückgewinnung (80%) nur im Winter in Betrieb ist, | * die Wärmerückgewinnung (80%) nur im Winter in Betrieb ist, | ||
+ | |||
* im Sommer (genauer: vom 15. April bis 30.September) die Lüftungsanlage als reine Abluft | * im Sommer (genauer: vom 15. April bis 30.September) die Lüftungsanlage als reine Abluft | ||
- | Ab etwa 10. Juli werden in allen Räumen Temperaturen von 25°C oder mehr erreicht, in der Hitzeperiode zwischen 30. August und 8. Septem- ber des Testreferenzjahres steigen die Werte sogar auf bis 30°C an. **Bis auf die wenigen Tage in dieser Hitzeperiode ist das Innenklima im Passivhaus dennoch auch im Sommer behaglich**. Später werden jedoch noch weitere Fälle behandelt, die durch erhöhte Lüftung zu weit günstigerem Innenklima führen.\\ | + | Ab etwa 10. Juli werden in allen Räumen Temperaturen von 25°C oder mehr erreicht, in der Hitzeperiode zwischen 30. August und 8. September |
\\ | \\ | ||
|{{ : | |{{ : | ||
Zeile 77: | Zeile 78: | ||
Der hier behandelte Fall entspricht (bis auf den Unterschied Endhaus/ | Der hier behandelte Fall entspricht (bis auf den Unterschied Endhaus/ | ||
- | //**__Abb. 1__**// zeigt Temperaturmesswerte aus allen drei Geschossen, die sogar noch etwas günstiger liegen im Vergleich zur Simulation aus //**__Abb. 8__**//. Das liegt vor allem daran, dass die Fenster in den frühen Morgenstunden eine zeitlang | + | //**__Abb. 1__**// zeigt Temperaturmesswerte aus allen drei Geschossen, die sogar noch etwas günstiger liegen im Vergleich zur Simulation aus //**__Abb. 8__**//. Das liegt vor allem daran, dass die Fenster in den frühen Morgenstunden eine Zeitlang |
\\ | \\ | ||
|{{ : | |{{ : | ||
Zeile 87: | Zeile 88: | ||
|//**__Abb. 9:__ Basisfall mit im Sommer bei Bedarf gekippten Fenstern, ohne temp. Verschattung; | |//**__Abb. 9:__ Basisfall mit im Sommer bei Bedarf gekippten Fenstern, ohne temp. Verschattung; | ||
\\ | \\ | ||
- | In //**__Abb. 10__**// ist dargestellt, | + | In //**__Abb. 10__**// ist dargestellt, |
> **Lüftungsgeräte müssen einen Sommerbetrieb ohne Wärmerückgewinnung erlauben** | > **Lüftungsgeräte müssen einen Sommerbetrieb ohne Wärmerückgewinnung erlauben** | ||
So ist das auch als Zertifizierungskriterium für Passivhaus geeignete Lüftungsanlagen vorgegeben - dies kann durch einen Bypass oder durch eine Sommerkassette oder durch den ausschließlichen Betrieb nur des Abluftventilators erfolgen. | So ist das auch als Zertifizierungskriterium für Passivhaus geeignete Lüftungsanlagen vorgegeben - dies kann durch einen Bypass oder durch eine Sommerkassette oder durch den ausschließlichen Betrieb nur des Abluftventilators erfolgen. | ||
Zeile 93: | Zeile 94: | ||
Bei reiner Abluft (entspr. 0.475 h< | Bei reiner Abluft (entspr. 0.475 h< | ||
- | Besser ist es, wie schon im oben behandelten Fall mit gekippten Fenstern, **im Sommer auf natürliche Lüftung zu setzen**. Aus //**__Abb. 10__**// kann entnommen werden, dass der oben behandelte Fall mit im Bedarf gekippten Fenstern einem dauernden Luftwechsel mit reiner Abluft von etwa 1.4 h< | + | Besser ist es, wie schon im oben behandelten Fall mit gekippten Fenstern, **im Sommer auf natürliche Lüftung zu setzen**. Aus //**__Abb. 10__**// kann entnommen werden, dass der oben behandelte Fall mit im Bedarf gekippten Fenstern einem dauernden Luftwechsel mit reiner Abluft von etwa 1.4 h< |
\\ | \\ | ||
|{{ : | |{{ : | ||
Zeile 117: | Zeile 118: | ||
* etwa 30% bei " | * etwa 30% bei " | ||
* etwa 25% bei " | * etwa 25% bei " | ||
+ | |||
können auch ohne temporären Sonnenschutz im Passivhaus noch gute Werte erreicht werden. | können auch ohne temporären Sonnenschutz im Passivhaus noch gute Werte erreicht werden. | ||
* Hingegen gibt es bei Verglasungsflächenanteilen | * Hingegen gibt es bei Verglasungsflächenanteilen | ||
* über 42% bei " | * über 42% bei " | ||
* über 35% bei " | * über 35% bei " | ||
+ | |||
im hier behandelten Basisfall derart hohe Solarenergieeinträge im Sommer, dass zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Diese werden später behandelt. | im hier behandelten Basisfall derart hohe Solarenergieeinträge im Sommer, dass zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Diese werden später behandelt. | ||
Zeile 136: | Zeile 139: | ||
ohne temporäre Verschattung und ohne Fensterlüftung)**// | ohne temporäre Verschattung und ohne Fensterlüftung)**// | ||
\\ | \\ | ||
- | * Man erkennt, dass sich sowohl der Jahresheizwärmebedarf (zwischen 10 und 12 kWh/ | + | * Man erkennt, dass sich sowohl der Jahresheizwärmebedarf (zwischen 10 und 12 kWh/ |
* Dann allerdings steigen sowohl die Überhitzungshäufigkeit als auch der Heizwärmebedarf spürbar an. **Im Bereich zwischen 60° und 90° Richtung gegen Süd werden maximale Werte** für die Überhitzungshäufigkeit mit um 20% erreicht. Bei 90°-Orientierung (West oder Ost) ist übrigens auch der Jahresheizwärmebedarf bereits bei um 16 kWh/(m²a) angelangt. | * Dann allerdings steigen sowohl die Überhitzungshäufigkeit als auch der Heizwärmebedarf spürbar an. **Im Bereich zwischen 60° und 90° Richtung gegen Süd werden maximale Werte** für die Überhitzungshäufigkeit mit um 20% erreicht. Bei 90°-Orientierung (West oder Ost) ist übrigens auch der Jahresheizwärmebedarf bereits bei um 16 kWh/(m²a) angelangt. | ||
- | | + | |
+ | | ||
//Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird verständlich, | //Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird verständlich, | ||
Zeile 159: | Zeile 164: | ||
* Der Jahresheizwärmebedarf in einem Passivhaus ändert sich bis zu Überstandstiefen von etwa 1.25 m praktisch nicht (das ist in Niedrigenergiehäusern noch anders). | * Der Jahresheizwärmebedarf in einem Passivhaus ändert sich bis zu Überstandstiefen von etwa 1.25 m praktisch nicht (das ist in Niedrigenergiehäusern noch anders). | ||
+ | |||
* Hingegen nimmt die Überhitzungshäufigkeit im Sommer zwischen horizontalen Überständen von 0.5 m bis 1.5 m spürbar ab (von h< | * Hingegen nimmt die Überhitzungshäufigkeit im Sommer zwischen horizontalen Überständen von 0.5 m bis 1.5 m spürbar ab (von h< | ||
Zeile 193: | Zeile 199: | ||
In //**__Abb. 16__**// ist dargestellt, | In //**__Abb. 16__**// ist dargestellt, | ||
* Zunächst nimmt der Wärmebedarf nahezu linear mit der zusätzlich zur Verfügung gestellten freien Wärme mit einem Ausnutzungsgrad von etwa 80% ab. | * Zunächst nimmt der Wärmebedarf nahezu linear mit der zusätzlich zur Verfügung gestellten freien Wärme mit einem Ausnutzungsgrad von etwa 80% ab. | ||
- | | + | |
+ | | ||
=> Dies würde einem zusätzlichen internen Energieumsatz von 8470 kWh/a entsprechen; | => Dies würde einem zusätzlichen internen Energieumsatz von 8470 kWh/a entsprechen; | ||
\\ | \\ | ||
Zeile 201: | Zeile 209: | ||
Aber auch für die Behaglichkeit im Sommer wirkt sich jede zusätzlich anfallende innere Wärmequelle ausgesprochen ungünstig aus, wie ebenfalls aus //**__Abb. 16__**// entnommen werden kann. | Aber auch für die Behaglichkeit im Sommer wirkt sich jede zusätzlich anfallende innere Wärmequelle ausgesprochen ungünstig aus, wie ebenfalls aus //**__Abb. 16__**// entnommen werden kann. | ||
* Zunächst steigt die Überhitzungshäufigkeit ebenfalls annähernd linear mit den inneren Wärmequellen an; eine Verdopplung der Quellen entspricht dabei etwa 2.3fach mehr Übertemperaturstunden. | * Zunächst steigt die Überhitzungshäufigkeit ebenfalls annähernd linear mit den inneren Wärmequellen an; eine Verdopplung der Quellen entspricht dabei etwa 2.3fach mehr Übertemperaturstunden. | ||
+ | |||
* Bei über 5 W/m² hinausgehenden inneren Wärmequellen steigt die Überhitzungshäufigkeit dann sogar überproportional. In dem oben genannten Extremfall mit 3.5fach erhöhter Quellleistung von 8.7 W/m² würde in diesem Gebäude die Übertemperaturhäufigkeit h< | * Bei über 5 W/m² hinausgehenden inneren Wärmequellen steigt die Überhitzungshäufigkeit dann sogar überproportional. In dem oben genannten Extremfall mit 3.5fach erhöhter Quellleistung von 8.7 W/m² würde in diesem Gebäude die Übertemperaturhäufigkeit h< | ||
Zeile 209: | Zeile 218: | ||
Bei gleichen Grundrissen, | Bei gleichen Grundrissen, | ||
* der Jahresheizwärmebedarf 12.8 kWh/(m²a) | * der Jahresheizwärmebedarf 12.8 kWh/(m²a) | ||
+ | |||
* die Überhitzungshäufigkeit 17.7%. | * die Überhitzungshäufigkeit 17.7%. | ||
Zeile 223: | Zeile 233: | ||
Beides ist eine Folge der geringeren Speichermasse des Gebäudes, wodurch sich die Zeitkonstante verringert. Bei der Bewertung der Ergebnisse muss beachtet werden, dass in diesem Referenzfall | Beides ist eine Folge der geringeren Speichermasse des Gebäudes, wodurch sich die Zeitkonstante verringert. Bei der Bewertung der Ergebnisse muss beachtet werden, dass in diesem Referenzfall | ||
* keine Fensterlüftung und | * keine Fensterlüftung und | ||
+ | |||
* eine nur sehr geringfügige sommerliche Verschattung | * eine nur sehr geringfügige sommerliche Verschattung | ||
vorgenommen wird.\\ | vorgenommen wird.\\ | ||
Zeile 234: | Zeile 245: | ||
(vgl. __Abb. 19__ mit __Abb. 18__ einerseits, und __Abb. 8__ andererseits)**// | (vgl. __Abb. 19__ mit __Abb. 18__ einerseits, und __Abb. 8__ andererseits)**// | ||
\\ | \\ | ||
- | //Im Endbericht der publizierten Sommerfallstudie sind neben den hier beispielhaft aufgeführten Fällen noch **weitere Parametervarianten für den Fall des Leichtbaus** untersucht und dokumentiert worden. Darüber hinaus werden dort auch noch **weitere Konstruktionsvarianten** betrachtet: So z.B. der Leichtbau mit geringfügig erhöhter wirksamer Masse (durch doppelte Beplankung mit Gipskartonplatten) und Gebäude in Bauweise mit Betonschalungssteinen sowie in Mischbauweise. Auch die Abhängigkeit des Heizwärmebedarfs und der Übertemperatur- häufigkeit | + | //Im Endbericht der publizierten Sommerfallstudie sind neben den hier beispielhaft aufgeführten Fällen noch **weitere Parametervarianten für den Fall des Leichtbaus** untersucht und dokumentiert worden. Darüber hinaus werden dort auch noch **weitere Konstruktionsvarianten** betrachtet: So z.B. der Leichtbau mit geringfügig erhöhter wirksamer Masse (durch doppelte Beplankung mit Gipskartonplatten) und Gebäude in Bauweise mit Betonschalungssteinen sowie in Mischbauweise. Auch die Abhängigkeit des Heizwärmebedarfs und der Übertemperaturhäufigkeit |
\\ | \\ | ||
===== Bessere Wärmedämmung: | ===== Bessere Wärmedämmung: | ||
- | **Die wesentliche Einflussgröße auf den Jahresheizwärmebedarf**, | + | **Die wesentliche Einflussgröße auf den Jahresheizwärmebedarf**, |
\\ | \\ | ||
{{: | {{: | ||
Zeile 253: | Zeile 264: | ||
Dieses Ergebnis steht zunächst scheinbar im Widerspruch zum ausgesprochen guten sommerlichen Innenklima im Passivhaus Kranichstein. | Dieses Ergebnis steht zunächst scheinbar im Widerspruch zum ausgesprochen guten sommerlichen Innenklima im Passivhaus Kranichstein. | ||
* Der Widerspruch löst sich aber, wenn die Übertemperaturhäufigkeiten bei geänderter und praxisnaher **sommerlicher Lüftungsstrategie** betrachtet werden (//**__Abb. 21__**//): Werden die Fenster im Sommer bei Bedarf gekippt, so sinken die Übertemperaturhäufigkeiten bei diesem Massivbau beträchtlich. | * Der Widerspruch löst sich aber, wenn die Übertemperaturhäufigkeiten bei geänderter und praxisnaher **sommerlicher Lüftungsstrategie** betrachtet werden (//**__Abb. 21__**//): Werden die Fenster im Sommer bei Bedarf gekippt, so sinken die Übertemperaturhäufigkeiten bei diesem Massivbau beträchtlich. | ||
+ | |||
* Nicht nur das: auch der Einfluss des Wärmeschutzniveaus von Dach und Wand kehrt sich um. Bei schlechterer Dämmung liegen nun zunächst höhere **Übertemperaturhäufigkeiten** (um 0.5%) vor, **die auf ein Minimum im Bereich des Passivhaus-Standards absinken**.\\ | * Nicht nur das: auch der Einfluss des Wärmeschutzniveaus von Dach und Wand kehrt sich um. Bei schlechterer Dämmung liegen nun zunächst höhere **Übertemperaturhäufigkeiten** (um 0.5%) vor, **die auf ein Minimum im Bereich des Passivhaus-Standards absinken**.\\ | ||
\\ | \\ | ||
Zeile 264: | Zeile 276: | ||
Die Ergebnisse sind leicht zu erklären: | Die Ergebnisse sind leicht zu erklären: | ||
* Besteht im Sommer eine Möglichkeit zur Fensterlüftung, | * Besteht im Sommer eine Möglichkeit zur Fensterlüftung, | ||
+ | |||
* Bei großer Hitze hingegen lässt man die Fenster wieder zu: dann hilft die verbesserte Wärmedämmung sogar, das Einfallen von Wärme über die opaken Bauteile zu begrenzen. Ein solches Haus ist leichter „kühl“ zu halten, als bei schlechter Dämmung. | * Bei großer Hitze hingegen lässt man die Fenster wieder zu: dann hilft die verbesserte Wärmedämmung sogar, das Einfallen von Wärme über die opaken Bauteile zu begrenzen. Ein solches Haus ist leichter „kühl“ zu halten, als bei schlechter Dämmung. | ||
> **Gute Dämmung hilft im Winter wie im Sommer** | > **Gute Dämmung hilft im Winter wie im Sommer** | ||
- | //Das Ergebnis der Untersuchung zum Wärmeschutzniveau führt auf eine weitere Planungsleitlinie: | + | //Das Ergebnis der Untersuchung zum Wärmeschutzniveau führt auf eine weitere Planungsleitlinie: |
- | \\ | + | |
+ | Eine Ergänzung ist jetzt (im Jahr 2022) notwendig geworden: Inzwischen sind die sommerlichen Temperaturen auch in Mitteleuropa bereits spürbar angestiegen((Durch den Klimawandel)). Die Hitzeperioden halten auch länger an. Und vor allem: Oft kühlt es jetzt bereits in den Nächten kaum noch aus((Die Fachleute nennen dies eine " | ||
+ | \\ | ||
===== Hat das Temperatur-Amplitudenverhältnis noch Einfluss? ===== | ===== Hat das Temperatur-Amplitudenverhältnis noch Einfluss? ===== | ||
Zeile 291: | Zeile 306: | ||
* **In Bezug auf das Dämmniveau: | * **In Bezug auf das Dämmniveau: | ||
+ | |||
* **In Bezug auf die Lüftung:** Selbstverständlich ist es ratsam, die im Passivhaus vorhandene balancierte Lüftung mit Wärmetauscher zeitweise im Sommer ohne Wärmerückgewinnung zu betreiben. Sehr gute Ergebnisse sind erzielbar, wenn ein bewusstes Sommerlüften bei Bedarf mit gekippten Fenstern möglich ist (insbesondere auch in der Nacht). | * **In Bezug auf die Lüftung:** Selbstverständlich ist es ratsam, die im Passivhaus vorhandene balancierte Lüftung mit Wärmetauscher zeitweise im Sommer ohne Wärmerückgewinnung zu betreiben. Sehr gute Ergebnisse sind erzielbar, wenn ein bewusstes Sommerlüften bei Bedarf mit gekippten Fenstern möglich ist (insbesondere auch in der Nacht). | ||
+ | |||
* **In Bezug auf die Verglasung: | * **In Bezug auf die Verglasung: | ||
+ | |||
* **In Bezug auf Verschattung: | * **In Bezug auf Verschattung: | ||
+ | |||
* **In Bezug auf die Gebäudemasse: | * **In Bezug auf die Gebäudemasse: | ||
+ | |||
* **In Bezug auf das Temperatur-Amplituden-Verhältnis TAV:** Bei den im Passivhaus vorliegenden Dämmqualitäten ist die stationäre Dämpfung bereits so groß, dass die dynamische Dämpfung und damit das TAV keine Rolle mehr spielt.\\ | * **In Bezug auf das Temperatur-Amplituden-Verhältnis TAV:** Bei den im Passivhaus vorliegenden Dämmqualitäten ist die stationäre Dämpfung bereits so groß, dass die dynamische Dämpfung und damit das TAV keine Rolle mehr spielt.\\ | ||
\\ | \\ | ||
Zeile 302: | Zeile 322: | ||
* Art und Umfang der sommerlichen Zusatzlüftung, | * Art und Umfang der sommerlichen Zusatzlüftung, | ||
+ | |||
* Art und Deckelfaktor der temporären sommerlichen Verschattungseinrichtungen je Fenster, | * Art und Deckelfaktor der temporären sommerlichen Verschattungseinrichtungen je Fenster, | ||
+ | |||
* Auswahl der maßgeblichen sommerlichen Grenztemperatur. | * Auswahl der maßgeblichen sommerlichen Grenztemperatur. | ||
Zeile 338: | Zeile 360: | ||
**[Feist 1997]** Feist, Wolfgang (Hrsg.): | **[Feist 1997]** Feist, Wolfgang (Hrsg.): | ||
- | **[Feist 1998a]** Feist, Wolfgang: „Passivhaus Sommerklima-Studie“; | + | **[Feist 1998a]** Feist, Wolfgang: „Passivhaus Sommerklima-Studie“; |
**[Feist 1998b]** Feist, W. und Holtmann, K.: „Erhöhter Glaseinstand kann Gefahr von thermisch induzierten Scheibensprüngen reduzieren“; | **[Feist 1998b]** Feist, W. und Holtmann, K.: „Erhöhter Glaseinstand kann Gefahr von thermisch induzierten Scheibensprüngen reduzieren“; | ||
- | **[Feist 1999]** Feist, Wolfgang (Hrsg.): „Passivhaus Sommerfall“; | + | **[Feist 1999]** Feist, Wolfgang (Hrsg.): „Passivhaus Sommerfall“; |
**[Peper/ | **[Peper/ | ||
Zeile 354: | Zeile 376: | ||
**[PHPP 2007]** Feist, W.; Pfluger, R.; Kaufmann, B.; Schnieders, J.; Kah, O.: Passivhaus Projektierungs Paket 2007, Passivhaus Institut Darmstadt, 2007 | **[PHPP 2007]** Feist, W.; Pfluger, R.; Kaufmann, B.; Schnieders, J.; Kah, O.: Passivhaus Projektierungs Paket 2007, Passivhaus Institut Darmstadt, 2007 | ||
- | **[Schneider 2006]** Schneider, U.: Grünes Licht; im Tagungsband der 10. Passivhaustagung, | + | **[Schneider 2006]** Schneider, U.: Grünes Licht; im Tagungsband der 10. Passivhaustagung, |
**[Wang 1996]** Wang, Zhiwu: „Controlling Indoor Climate“; Dissertation, | **[Wang 1996]** Wang, Zhiwu: „Controlling Indoor Climate“; Dissertation, |
grundlagen/sommerfall/passivhaus_im_sommer.1539079444.txt.gz · Zuletzt geändert: 2018/10/09 12:04 von cblagojevic