grundlagen:sommerfall:sommerverhalten_von_nichtwohngebaeuden_im_passivhaus-standard
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Der Raumbeleuchtung als wesentliche Energiedienstleistung und häufig hohem Energiebedarf bei Nichtwohngebäuden kommt besondere Beachtung zu. Anders als häufig wahrgenommen ist dies zuallererst eine architektonische Aufgabe! Durch weit reichende Tageslichtautonomie und optimierte Beleuchtungseinrichtungen können hier substanzielle Einsparpotenziale erschlossen werden. \\ | Der Raumbeleuchtung als wesentliche Energiedienstleistung und häufig hohem Energiebedarf bei Nichtwohngebäuden kommt besondere Beachtung zu. Anders als häufig wahrgenommen ist dies zuallererst eine architektonische Aufgabe! Durch weit reichende Tageslichtautonomie und optimierte Beleuchtungseinrichtungen können hier substanzielle Einsparpotenziale erschlossen werden. \\ | ||
- | Bei der Realisierung einer hoch effizienten Raumbeleuchtung kommt es sowohl auf die Effizienz des Lichterzeugung (Lampe) als auch die der Lichtverteilung (Reflektoren der Leuchte, Anordnung der Leuchten im Raum, Farbgestaltung des Raumes „Raumwirkungsgrad“) an. Auch eine kritische Prüfung der geforderten Beleuchtungsstärken bzw. die Aufteilung in eine Grundbeleuchtung und lokale Effekte bzw. Arbeitsplatzleuchten kann in der Summe zu einer Verringerung des Stromverbrauches und damit der internen Last hilfreich sein. In jedem Fall sollte eine spezifische Effizienz von 2 W/(m² 100lx) oder besser gewährleistet sein und durch eine qualifizierte Planung nachgewiesen werden. Es sollten Maßnahmen getroffen werden, die eine Abschaltung nicht benötigter Beleuchtungseinrichtungen | + | Bei der Realisierung einer hoch effizienten Raumbeleuchtung kommt es sowohl auf die Effizienz des Lichterzeugung (Lampe) als auch die der Lichtverteilung (Reflektoren der Leuchte, Anordnung der Leuchten im Raum, Farbgestaltung des Raumes „Raumwirkungsgrad“) an. Auch eine kritische Prüfung der geforderten Beleuchtungsstärken bzw. die Aufteilung in eine Grundbeleuchtung und lokale Effekte bzw. Arbeitsplatzleuchten kann in der Summe zu einer Verringerung des Stromverbrauches und damit der internen Last hilfreich sein. In jedem Fall sollte eine spezifische Effizienz von 2 W/(m² 100lx) oder besser gewährleistet sein und durch eine qualifizierte Planung nachgewiesen werden. Es sollten Maßnahmen getroffen werden, die eine Abschaltung nicht benötigter Beleuchtungseinrichtungen |
- | Daneben gilt es, Wärmeeinträge aus Arbeitshilfen und Geräten zu minimieren. Dazu sollten nicht verwendete Geräte automatisch in einen Absenkbetrieb wechseln und Stand-by-Verbrauch bei Nichtnutzung durch volle Abschaltung vermieden werden. In Bürogebäuden ist eine effiziente Ausstattung mit Computern und deren Zubehör bedeutsam: In zunehmendem Maß werden Effizienztechnologien aus dem Laptop-Bereich auch für Desktop PC verfügbar (< 40 W/PC für normale Büroarbeit), | + | Daneben gilt es, Wärmeeinträge aus Arbeitshilfen und Geräten zu minimieren. Dazu sollten nicht verwendete Geräte automatisch in einen Absenkbetrieb wechseln und Stand-by-Verbrauch bei Nichtnutzung durch volle Abschaltung vermieden werden. In Bürogebäuden ist eine effiziente Ausstattung mit Computern und deren Zubehör bedeutsam: In zunehmendem Maß werden Effizienztechnologien aus dem Laptop-Bereich auch für Desktop PC verfügbar (< 40 W/PC für normale Büroarbeit), |
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==== Nachtlüftung ==== | ==== Nachtlüftung ==== | ||
- | Von den im Wesentlichen guten Erfahrungen mit einem durch Nachtlüftung entwärmten Bürogebäude berichtet Klaus Schweitzer (Bürohaus Cölbe, Bj. 2000) (Artikel "12 Jahre Passivbürohaus Cölbe. Langzeiterfahrungen der Nutzer. Konsequenzen für den Erweierungsneubau", erschienen im Protokollband Nr. 41 des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser, | + | Von den im Wesentlichen guten Erfahrungen mit einem durch Nachtlüftung entwärmten Bürogebäude berichtet Klaus Schweitzer (Bürohaus Cölbe, Bj. 2000) (Artikel "12 Jahre Passivbürohaus Cölbe. Langzeiterfahrungen der Nutzer. Konsequenzen für den Erweiterungsneubau", erschienen im Protokollband Nr. 41 des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser, |
Den Anforderungen der Versicherungsunternehmen an den Einbruchsschutz von Nachtlüftungsöffnungen kann selbst unter den Einschränkungen einer Bestandssanierung entsprochen werden, wie ein Beitrag von Michael Hörner gezeigt hat (Artikel " | Den Anforderungen der Versicherungsunternehmen an den Einbruchsschutz von Nachtlüftungsöffnungen kann selbst unter den Einschränkungen einer Bestandssanierung entsprochen werden, wie ein Beitrag von Michael Hörner gezeigt hat (Artikel " | ||
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Gebäude mit mäßigem Verglasungsanteil verhalten sich erwartungsgemäß im Winter und im Sommer deutlich gutmütiger als voll verglaste Varianten. Sie sind auch wesentlich robuster bei nicht ganz konsequenter Anwendung des Sonnenschutzes. Eine einfache konstant-Temperaturregelung des Betonkernes während der Nacht (22°C von 22 h–7 h, ganzjährig) erwies sich für die Passivhaus-typischen Größen interner Wärmequellen als ausreichend, | Gebäude mit mäßigem Verglasungsanteil verhalten sich erwartungsgemäß im Winter und im Sommer deutlich gutmütiger als voll verglaste Varianten. Sie sind auch wesentlich robuster bei nicht ganz konsequenter Anwendung des Sonnenschutzes. Eine einfache konstant-Temperaturregelung des Betonkernes während der Nacht (22°C von 22 h–7 h, ganzjährig) erwies sich für die Passivhaus-typischen Größen interner Wärmequellen als ausreichend, | ||
- | Sofern keine natürlichen Wärmesenken verfügbar sind, und auch Nachtlüftung nicht durchführbar ist, muss auf eine maschinelle Kühlung zurückgegriffen werden. Hier ist für ein effizientes System zunächst die Beachtung einfacher thermodynamischer Grundsätze, | + | Sofern keine natürlichen Wärmesenken verfügbar sind, und auch Nachtlüftung nicht durchführbar ist, muss auf eine maschinelle Kühlung zurückgegriffen werden. Hier ist für ein effizientes System zunächst die Beachtung einfacher thermodynamischer Grundsätze, |
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