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planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.5_variation_des_sd_wertes_der_dampfbremse

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planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.5_variation_des_sd_wertes_der_dampfbremse [2016/02/08 18:12] – angelegt kdreimaneplanung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.5_variation_des_sd_wertes_der_dampfbremse [2016/02/19 15:34] (aktuell) – [4.5 Variation des sd Wertes der Dampfbremse] kdreimane
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 (Lösungen für den Feuchteschutz) (Lösungen für den Feuchteschutz)
-==== 4.4 Raumklima, Feuchtelasten, Luftwechsel ==== +==== 4.5 Variation des sd Wertes der Dampfbremse ====
  
-Alle in diesem Beitrag vorgestellten Berechnungsvarianten wurdensoweit nicht anders vermerkt, mit Innenrandbedingungen (Lufttemperatur und relative Feuchteberechnet, welche zuvor mit Hilfe der dynamischen Gebäudesimulation ermittelt wurdenDieses Vorgehen ist für realistische Ergebnisse von Bedeutungweil die Innenrandbedingungen insbesondere in den Sommermonaten stark an die Außenrandbedingungen gekoppelt sind. In den Wintermonaten beträgt der Mittelwert der relativen Raumluftfeuchte 50 %, im Sommer werden dagegen zum Teil über 70 % erreicht (s. Abbildung 11)+Bei der Auswertung der Berechnungsergebnisse hat sich gezeigtdass (mit wenigen Ausnahmenauf die später noch eingegangen wird) die Varianten mit Dampfsperre (hier s<sub>d</sub> = 100deutlich günstigere Ergebnisse aufwiesen als die Fälle mit Dampf-bremse (hier s<sub>d</sub> = 10)Berücksichtigt mandass die Dampfbremse in der Baupraxis häufig nicht perfekt lückenlos verarbeitet werden kann (Details hierzu siehe auch im nächsten Abschnitt), stellt sich die Frage, welche s<sub>d</sub>-Werte mindestens erreicht werden sollten, um eine feuchtetechnisch problemlose Konstruktion zu erreichen.
  
-Wird die absolute Feuchte im Sommer hauptsächlich durch die Außenluft bestimmt, hängt die Raumluftfeuchte im Winter dagegen im Wesentlichen von der Luft-wechsel¬rate und den Feuchtequellen im Gebäude ab. Diese Zusammenhänge wurden im Protokollband zum AK 30 im Einzelnen behandelt, an dieser Stelle soll auf die Auswirkungen der Wohnungslüftung auf den Feuchteschutz speziell bei Innendämmung eingegangen werden. Exemplarisch wurde für die Variante 80 mm Innendämmung aus EPS ohne Dampfbremse der Mittelwert der relativen Raumluftfeuchte in den Wintermonaten auf 37 % abgesenkt (mit Lüftungsanlage problemlos erreichbar) bzw. auf 50 % angehoben (z.B. bei Fensterlüftung). Diese aus feuchtetechnischer Sicht grenzwertige Variante der Innendämmung (weil ohne Dampfbremse oder Sperre ausgeführt), unterschreitet bei einer Raumluft von 37 % (Mittelwerte in den Wintermonaten) relativer Feuchte gerade noch den aw-Wert von 80 %, bei einem Mittelwert in den Wintermonaten von 50 % r.F. liegen die aw-Werte im Mittel bei 85%. Eine Überprüfung mit dem Isoplethenmodell zeigt ein sehr hohes Schimmelwachstum im Bereich des alten Innenputzes. Daraus lässt sich ableiten, dass mit kontrollierter Wohnraumlüftung nicht nur die Luftqualität deutlich verbessert wird, sondern auch aus feuchtetechnischer Sicht eine verbesserte Situation erreicht werden kannDiese „Sicherheitsreseve“ durch geringe Raumluftfeuchte sollte jedoch nicht zu mangelnder Sorgfalt bei der Planung und Ausführung verleiten, die hier vorgestellten Simulationswerte gelten nur für die „perfekt“ ausgeführten ungestörten Bereiche der Außenwand mit Innendämmung. Eine untere Grenze für die relative Raumluftfeuchte wird ohnehin durch die subjektive Trockenheitsempfindung von Bewohnern gegeben, die erfahrungsgemäß bei Werten unter 30 % r. F. in Wohnräumen gehäuft einsetzt.+Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurde am Beispiel einer Innendämmung von 8 cm Mineralwolle der s<sub>d</sub>-Wert der Dampfbremse ausgehend von 1 m bis 128 m jeweils verdoppeltNoch größere Werte zeigen keine erkennbare Auswirkung mehr (im Diagramm sind die Werte für 128 m bzw1000 m aufgrund der Strichstärke nicht mehr zu unterscheiden).
  
-[{{ :picopen:einfluss_der_relativen_raumluftfeuchte_auf_das_feuchteverhalten_des_alten_innenputzes.png?600 |//Abbildung 17: Einfluss der relativen Raumluftfeuchte auf das Feuchteverhalten des alten Innenputzes am Beispiel von 80 mm EPS Innendämmung ohne Dampfbremse.//}}]+Aus den Simulationsergebnissen lässt sich ableiten, dass der effektive s<sub>d</sub>-Wert des Innendämmaufbaus mindestens 15 m betragen sollte, wenn die aw-Werte bis auf kurzzeitige Ausnahmen unter 85 % gehalten werden sollenDarüber hinaus lässt die Grafik erkennen, dass die Feuchtewerte umso unkritischer (niedriger) sind, je höher der effektive sd-Wert der Dampfbremse wird.
  
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 +planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.6_feuchteadaptive_dampfbremsen
 +|{{ :picopen:einfluss_des_sd-wertes_am_beispiel.png?600}} | //**Abbildung 18:** Einfluss des sd-Wertes am Beispiel von 8 cm Innendämmung aus Mineralwolle//|
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planung/sanierung_mit_passivhaus_komponenten/loesungen_fuer_den_feuchteschutz/4.5_variation_des_sd_wertes_der_dampfbremse.1454951537.txt.gz · Zuletzt geändert: 2016/02/08 18:12 von kdreimane