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planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten

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planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten [2022/05/13 11:51] wfeistplanung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten [2022/05/13 18:24] (aktuell) wfeist
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 In den folgenden Abbildungen wird für jeden Berechnungsfall der Bereich des aw-Werts im eingeschwungenen Zustand als Balken dargestellt, dessen Farbe jeweils das Material der Innendämmung kennzeichnet (Calciumsilikat (grau, nur als diffusionsoffener Aufbau), EPS (blaugrau), Mineralwolle (graugelb), Zellulose (graugrün) und Zelluloseaufspritzdämmung (orangegelb, nur als diffusionsoffener Aufbau)). Als Referenz wurde in allen Grafiken auch der Berechnungsfall der Außenwand ohne Innendämmung als schwarzer Balken aufgenommen (in allen Grafiken ganz rechts). Weil in diesem Fall die Innenoberfläche stark an die Raumluft gekoppelt ist, verhält sich der relative Feuchteverlauf auf der Innenputzoberfläche weitgehend unabhängig von der äußeren Randbedingung. Im Rahmen der energetischen Sanierung mit Innendämmung wird der Einsatz von Lüftungsanlagen empfohlen. Wie die Ergebnisse zeigen wird der Bautenschutz dadurch deutlich erhöht. Wenn nicht anders angegeben sind die Ergebnisse unter der Voraussetzung einer maschinellen Lüftung zu verstehen. In den folgenden Abbildungen wird für jeden Berechnungsfall der Bereich des aw-Werts im eingeschwungenen Zustand als Balken dargestellt, dessen Farbe jeweils das Material der Innendämmung kennzeichnet (Calciumsilikat (grau, nur als diffusionsoffener Aufbau), EPS (blaugrau), Mineralwolle (graugelb), Zellulose (graugrün) und Zelluloseaufspritzdämmung (orangegelb, nur als diffusionsoffener Aufbau)). Als Referenz wurde in allen Grafiken auch der Berechnungsfall der Außenwand ohne Innendämmung als schwarzer Balken aufgenommen (in allen Grafiken ganz rechts). Weil in diesem Fall die Innenoberfläche stark an die Raumluft gekoppelt ist, verhält sich der relative Feuchteverlauf auf der Innenputzoberfläche weitgehend unabhängig von der äußeren Randbedingung. Im Rahmen der energetischen Sanierung mit Innendämmung wird der Einsatz von Lüftungsanlagen empfohlen. Wie die Ergebnisse zeigen wird der Bautenschutz dadurch deutlich erhöht. Wenn nicht anders angegeben sind die Ergebnisse unter der Voraussetzung einer maschinellen Lüftung zu verstehen.
  
-Die Berechnungsfälle gliedern sich in die Arten der Dampfsperre bzw. Dampfbremse. Als diffusionsoffen werden hier die Aufbauten bezeichnet, welche über keinerlei Dampfbremse oder -sperre verfügen.+Die Berechnungsfälle gliedern sich in die Arten der Dampfsperre bzw. Dampfbremse: Von den feuchteadaptiven Dampfbremsen (FA-DB) gibt es zwei Typen: Die FA-DB 1 hat eine Spanne von 0,1 m bis 16 m und FA-DB 2 von 0.1 bis nur 4 m. Als //'diffusionsoffen'// wurde hier für alle Aufbauten verwendet, welche in der nachinstallierten Innendämmschicht über //keine zusätzlich eingebaute Dampfbremse oder -sperre// verfügen; der Dämmstoff kann dennoch einen gewissen Wasserdampfdiffusionswiderstand aufweisen.
  
 Zur Orientierung wurde in allen Ergebnisblättern die 85 %-Grenze eingetragen. Eine Überschreitung des Maximums eines dieser Berechnungsfälle muss noch nicht zwingend ein Schimmelpilzrisiko darstellen (umgekehrt ist ein Fall mit dauerhafter Unterschreitung aber als problemlos einzustufen). Eine Bewertung bei Überschreitung wird dann mit Hilfe des Isoplethenmodells [Sedlbauer 2001] getroffen. Hierfür wird sowohl Temperatur und relative Feuchte über den Zeitverlauf auf die Bedingungen für Sporenwachstum überprüft.  Zur Orientierung wurde in allen Ergebnisblättern die 85 %-Grenze eingetragen. Eine Überschreitung des Maximums eines dieser Berechnungsfälle muss noch nicht zwingend ein Schimmelpilzrisiko darstellen (umgekehrt ist ein Fall mit dauerhafter Unterschreitung aber als problemlos einzustufen). Eine Bewertung bei Überschreitung wird dann mit Hilfe des Isoplethenmodells [Sedlbauer 2001] getroffen. Hierfür wird sowohl Temperatur und relative Feuchte über den Zeitverlauf auf die Bedingungen für Sporenwachstum überprüft. 
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 |{{ :picopen:abb25_srgi-gs.png |}} || |{{ :picopen:abb25_srgi-gs.png |}} ||
-| //**Abbildung 25**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand west-orientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen-Beanspruchungsgruppe I//||+| //**Abbildung 25**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand west-orientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen-Beanspruchungsgruppe I; 'ohne ID' bezeichnet die alte Wand ohne Innendämmung (schwarzer Balken zum Vergleich ganz rechts)//||
  
  
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-Die Anforderungen für die Wasseraufnahme von Außenputze und Beschichtungen für die Schlagregen-belastungsgruppe III liegen entsprechend der Norm bei 0,5 kg/(m²h<sup>0,5</sup>). Für die sichere Umsetzung von Sanierungen mit Innendämmung empfiehlt die [WTA Merkblatt 6-5] mindestens aw-Werte von 0,2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>). Schimmelrisikoarme Ergebnisse lassen sich damit allerdings nur mit den kapillaraktiven Materialien Calciumsilikat und Zellulose erzielen. Für Mineralwolle und EPS reicht eine derartige wasserabweisende Fassade nicht aus. Durch diffusionsoffene und stark wasserabweisende Fassadenbeschichtungen (Abbildung 28) können auch in Schlagregen-belastungs-gruppe III für alle betrachteten Innendämmstoffe gute Ergebnisse erzielt werden. Die Überschreitung der 85% Marke für diffusionsoffene Aufbauten mit Zellulose erweist sich nach genauerer Betrachtung mit Hilfe des Isoplethenmodells als unkritisch. Die Innendämmung mit Mineralwolle erzielt dagegen auch hier nur mit dampfbremsenden oder –sperrenden Bahnen zufriedenstellende Ergebnisse.+Die Anforderungen für die Wasseraufnahme von Außenputze und Beschichtungen für die Schlagregen-belastungsgruppe III liegen entsprechend der Norm bei 0,5 kg/(m²h<sup>0,5</sup>). Für die sichere Umsetzung von Sanierungen mit Innendämmung empfiehlt die [WTA Merkblatt 6-5] mindestens aw-Werte von 0,2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>). Schimmelrisikoarme Ergebnisse lassen sich damit allerdings nur mit den kapillaraktiven Materialien Calciumsilikat, Mineralschaumplatte und Zellulose erzielen. Für Mineralwolle und EPS reicht eine derartige nur wenig verbesserte Fassade nicht aus. Durch diffusionsoffene und wirksam wasserabweisende Fassadenbeschichtungen (Abbildung 28) können auch in Schlagregen-Belastungs-gruppe III für alle betrachteten Innendämmstoffe gute Ergebnisse erzielt werden. Die Überschreitung der 85% Marke für diffusionsoffene Aufbauten mit Zellulose erweist sich nach genauerer Betrachtung mit Hilfe des Isoplethenmodells als unkritisch. Die Innendämmung mit Mineralwolle erzielt dagegen auch hier nur mit dampfbremsenden oder –sperrenden Bahnen zufriedenstellende Ergebnisse.
  
 |{{ :picopen:abb28_srgiii-gs_ap01_an005_rht.png |}} | |{{ :picopen:abb28_srgiii-gs_ap01_an005_rht.png |}} |
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-In einem weiteren Schritt wurden die Konstruktionen bei höheren Innenraumfeuchten untersucht, wie sie bei Gebäuden mit Fensterlüftung durchaus auftreten können. Selbst bei sehr gut wasserabweisenden Fassadenbeschichtungenzeigen eine Reihe von Varianten keine zufriedenstellenden Ergebnisse mehr (Abbildung 29). Dies unterstreicht die Bedeutung einer kontrollierten Feuchteabfuhr. Gute Ergebnisse werden unter diesen Umständen nur von Konstruktionen mit wirksamen Dampfbremsen oder mit Calciumsilikat erzielt.+Zur Diskussion der Fehlertoleranz wurden die Konstruktionen nun noch bei //höheren Innenraumfeuchten// untersucht, wie sie bei Gebäuden mit Fensterlüftung auftreten könnten((Wenn die Nutzer nicht regelmäßig genug lüften)). Selbst bei sehr gut wasserabweisenden Fassadenbeschichtungen zeigen nun eine Reihe der diffusionsoffenen Varianten keine zufriedenstellenden Ergebnisse mehr (Abbildung 29). Gute Ergebnisse werden unter diesen Umständen nur von Konstruktionen mit gut wirksamen Dampfbremsen und Dampfsperren oder mit Calciumsilikat bzw. Mineralschaum-Platten erzielt. Dies unterstreicht noch einmal die Bedeutung einer kontrollierten Feuchteabfuhr; da die Wohnungslüftung vor allem aus Gründen des Gesundheitsschutzes ohnehin eine entscheidende Maßnahme der Gebäudemodernisierung darstellt, ist das eine lösbare Aufgabe - allerdings, sie muss auch angegangen werden
  
  
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 |{{ :picopen:fluessigwasserleitfaehigkeitsfunktionen_der_verwendeten_kapillaraktiven_materialien.png?600}} | |{{ :picopen:fluessigwasserleitfaehigkeitsfunktionen_der_verwendeten_kapillaraktiven_materialien.png?600}} |
-| **Abbildung 31**: Flüssigwasserleitfähigkeitsfunktionen der verwendeten kapillaraktiven Materialien (Quelle: Delphin Materialdatenbank) |+//**Abbildung 31**: Flüssigwasserleitfähigkeitsfunktionen der verwendeten kapillaraktiven Materialien (Quelle: Delphin Materialdatenbank)// |
  
  
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 |{{ :picopen:aw-werteverteilung_bei_eps-verbundplatten_1.png?500}} |//**Abbildung 34**: aw-Werteverteilung bei EPS-Verbundplatten mit 1 mm Spalt in der Dampfsperre und Abklebung auf den Gipswerkstoffplatten (Zustand am 1. Januar nach 3 Jahren Einschwingzeit)//| |{{ :picopen:aw-werteverteilung_bei_eps-verbundplatten_1.png?500}} |//**Abbildung 34**: aw-Werteverteilung bei EPS-Verbundplatten mit 1 mm Spalt in der Dampfsperre und Abklebung auf den Gipswerkstoffplatten (Zustand am 1. Januar nach 3 Jahren Einschwingzeit)//|
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 +|{{ :planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:fuge_abgeklebt_eps.gif?500|}} |//**Film**: Zeitverlauf der aw-Werte bei EPS-Verbundplatten mit 1 mm Spalt in der Dampfsperre und Abklebung auf den Gipswerkstoffplatten (3. Jahr; Klick aufs Bild erlaubt die Wiedergabe)//|
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planung/sanierung_mit_passivhaus_komponenten/loesungen_fuer_den_feuchteschutz/4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten.1652435515.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/05/13 11:51 von wfeist