planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:waermeschutz:austausch_der_fenster_bei_der_schrittweisen_altbausanierung:zuerst_die_daemmung_der_aussenwand

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:waermeschutz:austausch_der_fenster_bei_der_schrittweisen_altbausanierung:zuerst_die_daemmung_der_aussenwand [2012/02/18 00:32] anne.huseplanung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:waermeschutz:austausch_der_fenster_bei_der_schrittweisen_altbausanierung:zuerst_die_daemmung_der_aussenwand [2019/04/18 10:28] (aktuell) – [Zuerst die Dämmung der Außenwand] cblagojevic
Zeile 15: Zeile 15:
 \\ \\
  
-|{{:picprivate:PB39_05_pic08.png}}|+|{{:picprivate:PB39_05_pic08.png?400}}|
 |Abbildung 7: Arbeitsschritte Fensteranschluss oben: Zuerst die Wanddämmung, erst später wird das Fenster erneuert. Alten Rollladenkasten ausdämmen und abdecken –  Platzhalter für neues Fenster und neuen Rollladen montieren. Später alten Rollladenkasten und Fenster demontieren – neues Fenster am vorgesehenen Platz montieren.| |Abbildung 7: Arbeitsschritte Fensteranschluss oben: Zuerst die Wanddämmung, erst später wird das Fenster erneuert. Alten Rollladenkasten ausdämmen und abdecken –  Platzhalter für neues Fenster und neuen Rollladen montieren. Später alten Rollladenkasten und Fenster demontieren – neues Fenster am vorgesehenen Platz montieren.|
 \\ \\
Zeile 22: Zeile 22:
 \\ \\
  
-Jahre später können dann das alte Fenster und der alte noch verbliebene Rollladenkasten demontiert und an der Stelle des Platzhalters das neue Fenster in der Dämm-ebene eingebaut werden.+Jahre später können dann das alte Fenster und der alte noch verbliebene Rollladenkasten demontiert und an der Stelle des Platzhalters das neue Fenster in der Dämmebene eingebaut werden.
 \\ \\
  
Zeile 30: Zeile 30:
 In der Laibung seitlich wird für den Zwischenzustand wieder ein Platzhalter für das später zu erneuernde Fenster in der Dämmebene eingebaut. Außenseitig wird die Rollladenschiene montiert. Der Abstand zwischen Platzhalter und dem alten Fenster wird mit Dämmstoff verfüllt. Platzhalter wie Dämmstofffüllung werden provisorisch überputzt. Der so hergestellte Zwischenzustand, Abbildung 8, links ist auch bauphysikalisch einwandfrei, d.h. die Temperaturen an den kritischen Stellen der Innenoberflächen sind höher als 13 °C, Abbildung 11. Jahre später kann für die Montage des neuen Fensters in der Dämmebene der Platzhalter und die Füllung wieder entfernt werden. Nach der Montage des neuen Fensters wird die Laibung raumseitig an der Stelle des alten Fensters überputzt. In der Laibung seitlich wird für den Zwischenzustand wieder ein Platzhalter für das später zu erneuernde Fenster in der Dämmebene eingebaut. Außenseitig wird die Rollladenschiene montiert. Der Abstand zwischen Platzhalter und dem alten Fenster wird mit Dämmstoff verfüllt. Platzhalter wie Dämmstofffüllung werden provisorisch überputzt. Der so hergestellte Zwischenzustand, Abbildung 8, links ist auch bauphysikalisch einwandfrei, d.h. die Temperaturen an den kritischen Stellen der Innenoberflächen sind höher als 13 °C, Abbildung 11. Jahre später kann für die Montage des neuen Fensters in der Dämmebene der Platzhalter und die Füllung wieder entfernt werden. Nach der Montage des neuen Fensters wird die Laibung raumseitig an der Stelle des alten Fensters überputzt.
 \\ \\
-|{{:picprivate:PB39_05_pic09.png}}|+|{{:picprivate:PB39_05_pic09.png?400}}|
 |Abbildung 8: Arbeitsschritte Fensteranschluss seitlich: Zuerst die Wanddämmung, erst später wird das Fenster erneuert. Alten Anschlag entfernen – Laibungsdämmung, Holzbohle (Blindstock), Rollladenschiene und Platzhalter für späteres Fenster montieren –  Wärmedämmung anbringen. Später altes Fenster, Platzhalter und Laibungsdämmung entfernen – neues Fenster einbauen.| |Abbildung 8: Arbeitsschritte Fensteranschluss seitlich: Zuerst die Wanddämmung, erst später wird das Fenster erneuert. Alten Anschlag entfernen – Laibungsdämmung, Holzbohle (Blindstock), Rollladenschiene und Platzhalter für späteres Fenster montieren –  Wärmedämmung anbringen. Später altes Fenster, Platzhalter und Laibungsdämmung entfernen – neues Fenster einbauen.|
 \\ \\
-|{{:picprivate:PB39_05_pic10.png?300}}|+|{{:picprivate:PB39_05_pic10.png?500}}|
 |Abbildung 9: Arbeitsschritte Fensteranschluss unten: Zuerst die Wanddämmung, erst später wird das Fenster erneuert. Alte Fensterbank demontieren – Konsole für späteres Fenster montieren – provisorische verlängerte Fensterbank mit Außenwanddämmung anbringen. Später altes Fenster und provisorische Fensterbank demontieren – neues Fenster auf vorbereiteter Konsole montieren – Fensterbank.| |Abbildung 9: Arbeitsschritte Fensteranschluss unten: Zuerst die Wanddämmung, erst später wird das Fenster erneuert. Alte Fensterbank demontieren – Konsole für späteres Fenster montieren – provisorische verlängerte Fensterbank mit Außenwanddämmung anbringen. Später altes Fenster und provisorische Fensterbank demontieren – neues Fenster auf vorbereiteter Konsole montieren – Fensterbank.|
 \\ \\
Zeile 39: Zeile 39:
 Im Brüstungsbereich wird die alte Fensterbank demontiert, bzw. eine ggf. vorhandene steinerne Fensterbank außenbündig mit dem Mauerwerk abgesägt. Auf das Mauerwerk wird eine Konsole für das spätere Fenster montiert. Über diese Konsole und die Wanddämmung wird eine verlängerte Fensterbank angebracht. Der so entstehende Zwischenzustand, Abbildung 9 unten links, ist bezüglich der Innenoberflächentemperaturen kritisch, aber gerade noch akzeptabel, Abbildung 11 unten rechts. Im Brüstungsbereich wird die alte Fensterbank demontiert, bzw. eine ggf. vorhandene steinerne Fensterbank außenbündig mit dem Mauerwerk abgesägt. Auf das Mauerwerk wird eine Konsole für das spätere Fenster montiert. Über diese Konsole und die Wanddämmung wird eine verlängerte Fensterbank angebracht. Der so entstehende Zwischenzustand, Abbildung 9 unten links, ist bezüglich der Innenoberflächentemperaturen kritisch, aber gerade noch akzeptabel, Abbildung 11 unten rechts.
 \\ \\
-|{{:picprivate:PB39_05_pic11.png}}| +|{{:picprivate:PB39_05_pic11.png?400}}| 
-|Abbildung 10: _Bestand_ Isothermenbilder zeigen die kritischen Oberflächentemperaturen am Fensteranschluss.|+|Abbildung 10: Bestand Isothermenbilder zeigen die kritischen Oberflächentemperaturen am Fensteranschluss.|
 \\ \\
-|{{:picprivate:PB39_05_pic12.png}}| +|{{:picprivate:PB39_05_pic12.png?400}}| 
-|Abbildung 11: _Zwischenzustand_ Durch geeignete Maßnahmen lassen sich die Innenoberflächentemperaturen auf ein akzeptables Maß bringen.|+|Abbildung 11: Zwischenzustand Durch geeignete Maßnahmen lassen sich die Innenoberflächentemperaturen auf ein akzeptables Maß bringen.|
 \\ \\
 In Abbildung 11 sind die Details des Zwischenzustands zusammen mit den Grafiken aus einer zweidimensionalen Wärmestromberechnung dargestellt. Man erkennt, dass in der Laibung seitlich und im gut gedämmten Sturz im Bereich des alten Rollladens die Innenoberflächentemperaturen unkritisch sind. Lediglich im Brüstungsbereich, wo eine Überdämmung des alten Rahmens wegen der Wasserführung vollständig fehlt sinkt die Temperatur auf etwa 14 °C ab.  In Abbildung 11 sind die Details des Zwischenzustands zusammen mit den Grafiken aus einer zweidimensionalen Wärmestromberechnung dargestellt. Man erkennt, dass in der Laibung seitlich und im gut gedämmten Sturz im Bereich des alten Rollladens die Innenoberflächentemperaturen unkritisch sind. Lediglich im Brüstungsbereich, wo eine Überdämmung des alten Rahmens wegen der Wasserführung vollständig fehlt sinkt die Temperatur auf etwa 14 °C ab. 
Zeile 50: Zeile 50:
 Der Endzustand, Abbildung 12, entspricht im Wesentlichen der Situation im Passivhaus: der Fensterrahmen ist in der Dämmebene angeordnet, so dass sich dementsprechend überall hohe Oberflächentemperaturen und minimierte Wärmebrückenverlustkoeffizienten (ψ-Werte) ergeben. Der Endzustand, Abbildung 12, entspricht im Wesentlichen der Situation im Passivhaus: der Fensterrahmen ist in der Dämmebene angeordnet, so dass sich dementsprechend überall hohe Oberflächentemperaturen und minimierte Wärmebrückenverlustkoeffizienten (ψ-Werte) ergeben.
 \\ \\
-|{{:picprivate:PB39_05_pic13.png}}| +|{{:picprivate:PB39_05_pic13.png?400}}| 
-|Abbildung 12: _Endzustand_ Das Fenster in der Dämmebene und ein weitgehend überdämmter Rahmen schaffen optimale Oberflächentemperaturen an allen Innenoberflächen.|+|Abbildung 12: Endzustand Das Fenster in der Dämmebene und ein weitgehend überdämmter Rahmen schaffen optimale Oberflächentemperaturen an allen Innenoberflächen.|
 \\ \\
 In Abbildung 13 ist ein Kastenfenster mit einer sehr tiefen Zarge, bzw. einer sehr großen Rahmenbautiefe dargestellt, vgl. auch [AKKP 24]. Damit gelingt es, die Distanz zwischen der optimal gewünschten Position des Fensters in der Dämmebene und der Position des alten Fensters mittig im Mauerwerk zu überbrücken. Mit diesen Fenstern kann neben dem guten Wärmeschutz auch ein sehr guter Schallschutz realisiert werden. In Abbildung 13 ist ein Kastenfenster mit einer sehr tiefen Zarge, bzw. einer sehr großen Rahmenbautiefe dargestellt, vgl. auch [AKKP 24]. Damit gelingt es, die Distanz zwischen der optimal gewünschten Position des Fensters in der Dämmebene und der Position des alten Fensters mittig im Mauerwerk zu überbrücken. Mit diesen Fenstern kann neben dem guten Wärmeschutz auch ein sehr guter Schallschutz realisiert werden.
 \\ \\
-|{{:picprivate:PB39_05_pic14.png}}| +|{{:picprivate:PB39_05_pic14.png?400}}| 
-|Abbildung 13: Kastenfenster haben eine große Rahmen-bautiefe. Damit können sie prinzipiell den Abstand von der alten Fensterposition zu der des neuen Fensters überbrücken. Die abgebildete Lösung bietet neben gutem Wärmeschutz auch einen erhöhten Schallschutz.|+|Abbildung 13: Kastenfenster haben eine große Rahmenbautiefe. Damit können sie prinzipiell den Abstand von der alten Fensterposition zu der des neuen Fensters überbrücken. Die abgebildete Lösung bietet neben gutem Wärmeschutz auch einen erhöhten Schallschutz.|
 \\ \\
 Prinzipiell wäre es denkbar, wenn das alte Fenster nur wenige Jahre alt ist und mindestens eine Wärmeschutzverglasung aufweist, außenseitig ein zweites Fenster anzuordnen, so dass die gesamte Situation in etwa derjenigen in Abbildung 13 entspräche: das äußere neue Fenster muss etwas kleiner sein als das alte, damit man es noch nach innen öffnen kann.  Prinzipiell wäre es denkbar, wenn das alte Fenster nur wenige Jahre alt ist und mindestens eine Wärmeschutzverglasung aufweist, außenseitig ein zweites Fenster anzuordnen, so dass die gesamte Situation in etwa derjenigen in Abbildung 13 entspräche: das äußere neue Fenster muss etwas kleiner sein als das alte, damit man es noch nach innen öffnen kann. 
 \\ \\
  
-Für diese Lösung müssen jedoch zwei Voraussetzungen erfüllt sein bzw. überprüft werden. Zum einen sollte die Regenschiene aus Metall, die bei konventionellen Holzfensterrahmen im allgemeinen verbaut wurde, entfernt werden, um den Rahmen-U-Wert an dieser Stelle zu verbessern. Konventionelle Kunststoff-Fenster mit ungedämmten Hohlkammerprofilen eignen sich für diese Lösung nur bedingt, da deren Rahmen-U-Werte deutlich größer sind als die von Holzfensterrahmen.+Für diese Lösung müssen jedoch zwei Voraussetzungen erfüllt sein bzw. überprüft werden. Zum einen sollte die Regenschiene aus Metall, die bei konventionellen Holzfensterrahmen im Allgemeinen verbaut wurde, entfernt werden, um den Rahmen-U-Wert an dieser Stelle zu verbessern. Konventionelle Kunststoff-Fenster mit ungedämmten Hohlkammerprofilen eignen sich für diese Lösung nur bedingt, da deren Rahmen-U-Werte deutlich größer sind als die von Holzfensterrahmen.
 \\ \\
  
-Außerdem muss sehr genau geprüft werden, ob das alte Fenster (noch) ausreichend luftdicht ist. Die raumseitige Dichtungsebene, d.h. die Dichtung im alten Fenster, ist die wesentliche, weil sie verhindern soll, dass feuchtwarme Raumluft durch den Rahmenfalz nach außen strömt. Würde dies passieren, so müsste mit Kondensat auf den inneren Scheibenoberflächen des zweiten äußeren Fensters gerechnet werden. Der Luft-Zwischenraum zwischen den beiden Fenstern muss vielmehr nach außen belüftet werden, so dass eingedrungene Feuchtigkeit sicher nach außen abgeführt werden kann. Es genügt eine leichte Belüftung der Zwischenraums nach außen zum Dampfdruckausgleich.+Außerdem muss sehr genau geprüft werden, ob das alte Fenster (noch) ausreichend luftdicht ist. Die raumseitige Dichtungsebene, d.h. die Dichtung im alten Fenster, ist die wesentliche, weil sie verhindern soll, dass feuchtwarme Raumluft durch den Rahmenfalz nach außen strömt. Würde dies passieren, so müsste mit Kondensat auf den inneren Scheibenoberflächen des zweiten äußeren Fensters gerechnet werden. Der Luft-Zwischenraum zwischen den beiden Fenstern muss vielmehr nach außen belüftet werden, so dass eingedrungene Feuchtigkeit sicher nach außen abgeführt werden kann. Es genügt eine leichte Belüftung des Zwischenraums nach außen zum Dampfdruckausgleich.
  
 ===== Siehe auch ===== ===== Siehe auch =====
planung/sanierung_mit_passivhaus_komponenten/waermeschutz/austausch_der_fenster_bei_der_schrittweisen_altbausanierung/zuerst_die_daemmung_der_aussenwand.1329521521.txt.gz · Zuletzt geändert: 2012/02/18 00:32 von anne.huse