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Übersicht zum Maßnahmen-Wirtschaftlichkeits-Rechner

Die Frage, ob sich nachträglich ausgeführte Energiespar-Maßnahmen wirklich „rechnen“ ist für sehr viele Menschen wichtig. Pauschal kann das aber nicht beantwortet werden: Denn die Ausgangssituation in verschiedenen Altbauten kann sehr unterschiedlich sein: Für ein ungedämmtes Betonbauteil lohnt sich das immer sehr gut, in einem Neubau mit bereits über 20 cm Wärmedämmung ist kaum eine weitere wirtschaftliche Verbesserung möglich - da sind dann andere Maßnahmen wichtiger, wie z.B. eine Warmwasser-Wärmerückgewinnung oder eine effiziente Lüftungsanlage.

Wir brauchen also eine Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit unter konkreten Bedingungen im Einzelfall nach zu rechnen. Und genau dafür haben wir einen leicht zu bedienenden Online-Rechner für Einzelmaßnahmen erstellt. Hier können alle, die sich Maßnahmen überlegen, die Wirtschaftlichkeit zumindest abschätzen.

Rechner Außendämmung
Rechner Heizkörpernische
Rechner Innendämmung
Rechner Kellerdecken-Dämmung
Rechner Kerndämmung
Rechner oberste Geschossdecke

Für das gesamte Gebäude Gebäude gibt es außerdem die Möglichkeit, mit ENBIL eine überschlägige Bilanz zu erstellen und unter geeigneten Maßnahmen auszuwählen.

Wie wird die Wirtschaftlichkeit eigentlich bestimmt? Hier gibt es eine Erklärung: Wirtschaftlich?.

Es versteht sich von selbst, dass diese schnellen Online-Berechnungen keine ausführliche Energieberatung ersetzen. Wo bekomme ich eine solche? Hier gibt es eine Liste: Experte für "EnergieEffizienz JETZT" .

Besonders einfache Möglichkeit zur wirtschaftlichen Einschätzung: Im Bild bei der jeweiligen Maßnahme werden die Kosten der eingesparten kWh Heizwärme für diesen Anwendungsfall angegeben: „Price of saved energy“. Das kann direkt mit den sonst zu bezahlenden Energiekosten verglichen werden: Derzeit kostet:

1 kWh Heizwärme aus Erdgas mehr als 11 Cent/kWh
1 kWh Heizwärme aus Erdöl etwa 13 Cent/kWh
1 kWh Heizwärme mit Wärmepumpe etwa 11 Cent/kWh (im Altbau)
1 kWh Fernwärme um 12 Cent/kWh

(Jeweils ohne evtl. Leistungs- und Grundpreise und ohne die anteiligen Anschaffungskosten der Heizsysteme.)

Energieeffizienzmaßnahmen können auf diese Art ähnlich wie Investitionen zur Erzeugung von Energie beurteilt werden: Sie liefern in einem gewissen Sinn die Energie, die jetzt nicht mehr aus anderen Quellen bereitgestellt werden muss. Der Vergleich muss aber mit dem Preis der Nutzenergie beim Endverbraucher erfolgen, so wie dieser für verschiedene Heiztechnologien oben angegeben wurde - nicht mit den Erzeugerkosten für Strom am Kraftwerkszaun. Die können z.B. für ein Windkraftwerk bei 8 Cent/kWh liegen - dafür wird der Strom aber nicht zum Endverbraucher geliefert: Vielmehr setzen sich die Kosten am Stromzähler aus diesen Stromgestehungskosten, den Kosten der Netze, der Regelung des Kraftwerksparks, der Abrechnung, den anzurechnenden Transportverlusten, der Gewinne der jeweiligen Betreiber und den Abgaben und Steuern zusammen: Das addiert sich in Deutschland derzeit auf rund 42 Cent/kWh (2024) für durchschnittliche Haushaltskunden. Wärmepumpenstrom wird in der Regel kostengünstiger zu z.B. 33 Cent/kWh angeboten - wodurch für die Wärmeerzeugung mit einer typischen Wärmepumpe im Bestand (saisonale Arbeitszahl der Heizwärmeerzeugung 3 kWh/kWh) rund 11 Cent/kWh anfallen.

Wie wird die Wirtschaftlichkeit eigentlich berechnet? Hier gibt es eine Erklärung dazu: Wirtschaftlich?

Erläuterungen
Die angegebenen prozentualen Einsparungen beziehen sich auf die Verluste allein des angegebenen Bauteils (also z.B. der Wandfläche). Wir gehen dabei davon aus, dass es sich um einen normal beheizten Raum (Temperatur 21 °C) handelt. Und dass die Heizung ordnungsgemäß funktioniert und eingestellt ist. Der Energiepreis für die herkömmlichen Brennstoffe haben wir mit 11 Cent/kWh angesetzt. Es werden somit nicht die Spitzenpreise angenommen, die jetzt viele wegen der Gaskrise zahlen müssen (oft über 14 Cent/kWh). Wir haben im Tool sogar die „DIY-Eigenleistungszeit“ bewertet1) . Aus diesen Ausgangswerten wird zunächst der Wärmeverlust des Bauteils (vorher und nachher) berechnet; die Differenz ist die eingesparte Heizwärme - und deren Barwert schreiben wir der Maßnahme gut. Da bleibt meist noch etwas mehr übrig, als die Investitionskosten - und dieser zusätzliche Gewinn wird am Ende ausgewiesen. Wenn diese zusätzliche Kosteneinsparung „negativ“ wird, dann „rechnet sich“ in Ihrem Fall diese Maßnahme nicht. Sie können dann entscheiden, ob Ihnen die Komfortverbesserung und die Krisensicherheit diesen Betrag Wert sind oder ob Sie ohnehin den künftigen Energiepreis höher einschätzen. Oder Sie suchen nach einer Maßnahme, die sich besser lohnt. Eine Förderung haben wir bei diesem Tool an keiner Stelle einbezogen - die „„Förderlandschaft“ ist derzeit leider auch sehr unübersichtlich2) .

Zu einer Übersicht zu baulichen Maßnahmen: Bauliche Maßnahmen zur Energieeffizienz.

1)
recht großzügig: 25 € für die eigene Arbeit in Selbsthilfe je Stunde; diese Berechnungen hier sind also ziemlich weit auf der sicheren Seite. Ja, die Handwerkerstunde ist teurer: Dafür machen geübte Handwerker/innen das alles auch deutlich schneller und für diese Maßnahmen in Handwerkerausführung gibt es dann auch oft eine staatliche Förderung
2)
Obwohl gerade jetzt eine unbürokratische Förderung genau dieser Maßnahmen mit wenig Geld einen großen Effekt auslösen würde. Fast könnte man zynisch feststellen, dass die Regierungen derzeit offenbar lieber den Ölpreis subventionieren.
baulich/uebersicht_rechner.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/31 21:11 von wfeist